18. November 2016
Tibetisches Zentrum für Menschenrechte und Demokratie, www.tchrd.org

Cousin eines Selbstverbrennungsopfers nach vier Jahren krank aus dem Gefängnis entlassen

Am 12. November wurde ein tibetischer Mönch namens Lobsang Sangyal aus dem Gefängnis Mianyang in der Nähe der Provinzhauptstadt Chengdu von Sichuan entlassen. Er war früher Mönch im Kloster Kirti im Bezirk Ngaba, TAP Ngaba, Provinz Sichuan.

Lobsang Sangyal nach seiner Freilassung

„Seine Verwandten waren von seiner Entlassung davon in Kenntnis gesetzt worden, aber als sein Bruder und andere Verwandte hinfuhren, um ihn in Empfang zu nehmen, durften sie ihn nicht nach Hause begleiten“, verlautet aus einer Quelle von RFA. „Statt dessen brachte chinesisches Sicherheitspersonal ihn am folgenden Tag zurück in sein Dorf Choejema in Ngaba“.

„In der Haft wurde er schwer gefoltert, und als Folge hiervon leidet er jetzt unter Gedächtnisverlust und angegriffener Gesundheit.“ Er wurde im August 2012 festgenommen (1), und zwar einen Tag nach der tödlichen Selbstverbrennung von Lobsang Kelsang, ebenfalls ein Mönch von Kirti, und des17jährigen Damchoe in der Nähe des östlichen Klostertors.

Als junger Mönch

Es heißt, daß Lobsang Sangyal bereits vor 2012 mehrere Male festgenommen worden sei. Der Grund für seine Festnahme 2012 und der Verurteilung zu vier Jahren Gefängnis war wohl der Verkauf und der Vertrieb von Bildern des Dalai Lama und Tonaufnahmen seiner Belehrungen. Das TCHRD kann trotz seiner Entlassung die genauen Anklagen gegen Lobsang Sangyal nicht in Erfahrung bringen. Wegen der extremen von den Behörden verhängten Einschränkungen der Informationsfreiheit bleiben die genauen Umstände seiner Verurteilung und Haftzeit unbekannt. RFA zufolge sei er auch der Beteiligung an dem Selbstverbrennungsprotest beschuldigt worden.   

(1) 3.9.2012, Zwei weitere Tibeter in Ngaba festgenommen, Kloster Kirti Tag und Nacht unter Überwachung