24. April 2013
Radio Free Asia, www.rfa.org, TCHRD, tchrd.org

Zwei Mönche aus dem Kloster Tagtsang Lhamo Kirti starben nach ihrem Feuerprotest

Am Mittwoch, dem 24. April, dem Vorabend des 24. Geburtstags von Gedhun Choekyi Nyima, dem 11. Panchen Lama Tibets, setzten sich zwei Mönche in der TAP Ngaba, Provinz Sichuan, aus Protest gegen die chinesische Herrschaft in Brand und starben, wie aus Quellen in der Region verlautet. Damit steigt die Zahl der tibetischen Selbstverbrennungen, seit die Welle dieser Feuerproteste 2009 einsetzte, auf 118 an.

Lobsang Dawa              Konchog Woeser

Die beiden Mönche Lobsang Dawa, 20, und Konchog Woeser, 23, aus dem Kloster Tagtsang Lhamo Kirti im Bezirk Dzoege (chin. Ruo’ergai) vollbrachten ihre Tat in der Nähe des Klosters. Sie riefen Parolen gegen die chinesische Regierung und ihre Politik in Tibet. „Mit ihrer Selbstanzündung protestierten sie gegen die chinesische Politik in Tibet“, verlautet aus einer dortigen Quelle. „Sie starben etwa um halb sieben Uhr abends in der Nähe der Hauptversammlungshalle des Klosters“.

Lobsang Dawa stammt ursprünglich aus dem Dorf Dzaru Menma im Bezirk Dzoege, während Konchog Woeser aus dem Nomadendorf Tsakho Ruwa in der Gegend von Mechu im Bezirk Dzoege gebürtig ist.

Ihre Leichen wurden ins Kloster gebracht, wo die Mönche Gebete für sie sprachen, teilten die Mönche Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe aus Indien mit. Die Lokalbehörden gaben strenge Anweisung, daß die Überreste der beiden Mönche am folgenden Morgen kremiert werden müssen.

Das Kloster Taktsang Lhamo Kirti, das an der Grenze zu Gansu liegt, wurde im 18. Jahrhundert vom 5. Kirti Rinpoche, Lobsang Tenpai Gyaltsen, in Dzoege gegründet. Gegenwärtig verfügt es über vier Kollegs, nämlich Philosophie, tantrischer Buddhismus, Kalachakra und Heilkunde, und zählt etwa 700 Mönche.

Tagtsang Lhamo Kirti

Die beiden Mönche traten in jungen Jahren in das Kloster ein. Sie waren vorbildliche Schüler, sowohl in ihrem Benehmen als auch in ihren Studien.

Menschenrechtsgruppen zufolge entschließen sich Tibeter immer wieder zu diesem drastischen Schritt, weil sie keine andere Option mehr haben, um mehr Rechte einzufordern.

„Alle diejenigen, die sich zur Selbstverbrennung entschließen, tun es, weil sie fühlen, daß es keinen anderen Weg mehr gibt, um China und dem Rest der Welt den Schrei ihres Landes nach Freiheit vernehmbar zu machen“, sagte die Direktorin von „Free Tibet“ in London Eleanor Byrne-Rosengren. „Obwohl China sich weiterhin gegenüber diesem Schrei taub stellt, darf die übrige Welt es nicht tun und muß reagieren“.

Die chinesischen Behörden versuchen durch extreme Kontrolle und Repression den Selbstverbrennungen Einhalt zu gebieten, sie blockieren die Kommunikationswege mit der Außenwelt und lassen Personen, von denen sie meinen, sie hätten etwas mit den Selbstverbrennungen zu tun, verhaften. Über ein Dutzend Tibeter wurden bisher aus diesem Grunde verurteilt, manche zu Haftstrafen von 15 Jahren.