16. September 2013
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Kloster Wonpo: China verurteilt drei Mönche zu vier Jahren Gefängnis

Drei tibetische Mönche, die letztes Jahr im Kloster Wonpo, in der Gegend von Dzachuka, Bezirk Sershul, TAP Kardze, festgenommen wurden, sind nun verurteilt worden, wobei zwei je 4 Jahre Gefängnis bekamen und der dritte ein Jahr.

Am 9. September 2013 wurde Choedar, 47, der im Oktober 2012 festgenommen worden war, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Mit Choedar wurden noch zwei Mönche inhaftiert, Kyapey, 27, und Lobsang Mithrug, 25. Beide sind inzwischen entlassen worden, aber ihre politischen Rechte wurden ihnen für drei Jahre entzogen. Angehörige beider Mönche mußten schriftlich garantieren, daß die beiden sich fortan nicht mehr politisch engagieren würden.

Sonam Choedar

Die drei Mönche gehörten zu all denjenigen, die zwischen dem 15. und dem 25. Oktober 2012 bei einem Polizeiüberfall auf das Kloster festgenommen worden waren, nachdem die dort ansässigen Tibeter am 7. September 2012 eine chinesische Flagge heruntergerissen und Flugblätter mit dem Ruf nach Freiheit verstreut hatten. Choedar befindet sich gegenwärtig im Gefängnis Ra-nga in der Gegend von Minyak in der Präfektur Kardze.

Am 11. September 2013 erging das Urteil über Sonam Gonpo, 22, und Sonam Choedar, 22, die beide vier Jahre Gefängnis bekamen. Am 15. Dezember wurden sie in der Gegend Wonpo festgenommen.

Sonam Gonpo

Seit dem Aufstand von 2008 steht das Kloster Wonpo unter intensiver Überwachung und ist heftigen Restriktionen unterworfen. Die Mönche dort hatten sich unverwandt geweigert, chinesische Flaggen auf ihrem Kloster zu hissen, woraufhin die Sicherheitskräfte eine Großrazzia veranstalteten, was zu Dutzenden von willkürlichen Festnahmen, Verhaftungen und gesetzwidrigen Durchsuchungen von Häusern von Tibetern führte. Exilquellen berichteten vom Selbstmordprotest einer Frau namens Tri Lhamo, die den Tod wählte, weil die Sicherheitskräfte willkürlich in Häuser eindrangen und auf den Bildern des Dalai Lama herumtrampelten.

Am 4. Februar 2012 entfernten Ortsansässige eine chinesische Flagge von einer staatlichen Schule in Wonpo, einen Tag nachdem es in der Gegend zu einem Selbstverbrennungsprotest gekommen war. Und am 7. September 2012 holten Tibeter eine chinesische Flagge von einem Schulgebäude in der Gegend von Dzachuka herunter und hissten statt dessen eine tibetische. Außerdem verstreuten sie Flugblätter an dieser Stelle.

(1) 29. Mai 2013, „Vermißte buddhistische Mönche des Klosters Wonpo befinden sich im Gefängnis in Kardze“,

(2) 19. Oktober 2012, „Innerhalb einer Woche 33 Tibeter in der Gegend von Wonpo festgenommen“,