4. Februar 2013
Tibetisches Zentrum für Menschenrechte und Demokratie, www.tchrd.org

Behörden nehmen den Onkel eines Selbstverbrennungsopfers in Rebkong fest

Die schlimmen Nachrichten über die verschärften Restriktionen und die Festnahmen reißen nicht ab. Kürzlich wurde ein Onkel Dorjee Lhundups, eines tibetischen Bauers, der sich im November aus Protest gegen die chinesische Regierung im Bezirk Rebkong (chin. Tongren) in der TAP Malho (chin. Huangnan), Provinz Qinghai, anzündete, verhaftet.

Yarphel, 42, der Onkel von Dorjee Lhundup und ein Mönch des Klosters Yershong, wurde am Morgen des 2. Februar ebenso wie sein Mitmönch Rabyang festgenommen. Beide sind zu Verhören in die dortige Polizeistation gebracht worden.

Dorjee Lhundup

Als Ergebnis der Ermittlungen beschlossen die Polizeioffiziere, Yarphel zu verurteilen, während sie Rabyang, der chronisch krank ist und eine sieche Mutter zu versorgen hat, nach Hause entließen.

Beide Mönche wurden „illegaler“ Aktivitäten beschuldigt, wie etwa des Vor-sich-Hertragens von Portraits des Dalai Lama und von Dorjee Lhundup bei einer gewaltlosen Prozession, als Mönche und Laientibeter die Überreste von Dorjee Lhundup in sein Heimatdorf Chuma Logshong brachten. Dabei trugen Yarphel ein Bild von Dorjee Lhundup und Rabyang ein Portrait Seiner Heiligkeit des Dalai Lama.

Dorjee Lhundup hatte sich am 4. November 2012, nur ein paar Tage vor dem 18. Parteikongreß der KP, in Brand gesetzt und war gestorben (1). Die Festnahme der beiden Mönche habe ihre Familien in tiefe Sorge gestürzt, heißt es aus unseren Quellen. Die Tibeter dort haben nun auch noch den letzten Rest an Vertrauen in die chinesische Regierung, den sie vielleicht noch hatten, verloren.

(1) 4. November 2012, „Traditioneller tibetischer Künstler verbrennt sich in Rebkong und stirbt