12. November 2012
Tibetisches Zentrum für Menschenrechte und Demokratie, www.tchrd.org

Verbot für Mönche, die Totengebete für das Feueropfer Dorjee zu vollziehen

Die chinesischen Behörden untersagten Mönchen des Klosters Ngoshul, nach dem Tod eines jugendlichen Mönches, der starb, nachdem er sich im Dorf Ngoshul in der Gemeinde Gomang, TAP Ngaba, Provinz Sichuan, aus Protest gegen die chinesische Regierung in Brand gesetzt hatte, die Gebetsrituale zu vollziehen.

Trapa (Novize) Dorjee vom Kloster Ngoshul

Dorjee, 15, ein Novize des Klosters Ngoshul, legte am 7. November zusammen mit zwei Mitmönchen, Samdup und Dorjee Kyab, beide 16, vor dem Gebäude des Public Security Bureau der Gemeinde Gomang Feuer an sich. In Flammen stehend riefen sie Slogans für die „Rückkehr des Dalai Lama“ und „Freiheit für Tibet“.

Einen Tag nach dem Feuerprotest übergaben die Behörden der Familie von Dorjee seine Asche. Er erlag sofort nach der Tat seinen schweren Verbrennungen und die Polizei entfernte ihn.

Samdup und Dorjee Kyab, beide 16, überlebten wohl die Selbstverbrennung und wurden in das Bezirkshospital von Ngaba gebracht. Wegen der Geheimhaltungspolitik der Behörden sei es kaum möglich, irgend etwas über die Lage der beiden jungen Mönche in Erfahrung zu bringen, weshalb nicht bestätigt werden könne, ob sie noch am Leben sind und in welchem Krankenhaus sie sich tatsächlich befinden, verlautet aus einer dortigen Quelle.

Sofort, nachdem sich die Nachricht über die dreifache Selbstverbrennung verbreitet hatte, suchten Mönche und Bewohner des Dorfes Ngoshul die Familien der Opfer auf, um sich solidarisch zu zeigen und an den Gebetszeremonien teilzunehmen. Den Mönchen des Klosters Ngoshul wurde jedoch untersagt, die Gebetsrituale im Haus des Verstorbenen abzuhalten. Quellen sprechen von einem großen Aufgebot an bewaffneter Polizei um das Kloster Ngoshul und in der Gemeinde Gomang.