13. Mai 2012
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Vater stirbt unmittelbar nach Festnahme des Sohnes an einem Schock

Als die Sicherheitskräfte im Dorf Trekho, Gemeinde Dopay, Bezirk Ngamring, Präfektur Shigatse, TAR, den 30jährigen Tsewang Norbu festnahmen, erlitt dessen Vater Tsetan Tashi einen solchen emotionalen Schock, daß er auf der Stelle starb. Tsewang Norbu war Mönch im Kloster Ngamring Riwoche.

Wie aus unserer Quelle verlautet, nahm das Public Security Bureau von Ngamring (PSB) Tsewang Norbu fest, weil er Slogans für die Unabhängigkeit Tibets angebracht hatte.

Bei einer Filmvorführung am 5. März 2012 in der Gemeinschaftshalle des Dorfes Trekho malte Tsewang Norbu „Tibet“ auf die eine Seite einer Wand und „China“ auf die andere, dann strich er das Wort „China“ aus und setzte „Free Tibet“ darunter.

Sofort konfrontierten ihn die in dem Versammlungsraum anwesenden Workteam-Kader. Sie informierten die Gemeindeverwaltung, die den Fall dem Bezirks-PSB von Ngamring vortrug. Um 7 Uhr abends kamen dann PSB-Offiziere in drei Fahrzeugen zum Haus der Familie und nahmen Tsewang Norbu fest. Wenige Minuten später war sein Vater Tsetan Tashi tot.

Tsewang Norbu wurde an einen unbekannten Ort verbracht, seitdem hörte man nichts mehr von ihm. Vor vier Jahren war Tsewang Norbu im Kloster Ngamring Riwoche im Bezirk Ngamring Mönch geworden, nachdem er den religiösen Belehrungen von Thupten Rinpoche, einem in der Gegend hoch verehrten Lama, gelauscht hatte und tief davon beeindruckt war.