17. September 2012
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Ungewisse Zukunft für einen Mönch, der die Selbstverbrennung überlebte

Fast ein Jahr ist vergangen, seit der tibetische Mönch Dawa Tsering Feuer an sich legte (1). Wie eine Quelle aus Tibet berichtet, hat er sich einigermaßen von seinen Brandverletzungen erholt, doch seine Zukunft bleibt ungewiß.

Dawa Tsering mit seinem Vater zu Hause

„Dawa Tsering hat sein Leben zurückerhalten, und seine gesundheitliche Lage ist recht stabil“, verlautet aus der Quelle, „doch er sehnt sich so sehr danach, in sein Kloster zurückzukehren“.

„Aber seine Zukunft bleibt unsicher, weil man ihm kaum erlauben wird, dorthin zurückzukehren, statt dessen könnte er jeder Zeit im Gefängnis landen“.

Das TCHRD erhielt zwei Fotos von Dawa Tsering und seinem Vater zu Hause, wo er sich von den Brandverletzungen erholt. Sie zeigen einen hageren Dawa Tsering mit verschrumpeltem Kinn und Hals und dunklen Flecken um die Kehle herum.

Dawa Tsering, zu der Zeit 38, setzte sich am 25. Oktober 2011 in Brand und rief während einer religiösen Zeremonie im Kloster von Kardze in der TAP Kardze, Provinz Sichuan, Slogans, der Dalai Lama möge nach Tibet zurückkehren.

Dawa Tsering war sieben Jahre lang Mönch im Kloster Kardze, ehe er zu der Protesttat schritt. Er möchte nun so gerne in das Kloster zurückkehren und seine Studien wieder aufnehmen. Sein Vater und seine Angehörigen pflegen ihn zu Hause. Aber die Familie hat große finanzielle Schwierigkeiten, um die medizinischen Ausgaben bestreiten zu können. Es gibt keine Nachricht darüber, ob die Behörden Hilfe in Form von freier Behandlung angeboten haben.

„Ich hörte, daß Dawas Familie finanzielle Probleme hat, weil sie die gesamten Ausgaben für Dawas Pflege zu Hause tragen muß“, fuhr die Quelle fort.

(1) 25. Oktober 2011, „Mönch Dawa Tsering in Kardze setzt sich in Flammen