13. Juli 2011
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org
Radio Free Asia, www.rfa.org, Tibet Post International

Mönche des Klosters Surmang protestieren gegen „60 Jahre friedliche Befreiung Tibets“ - acht Festnahmen

Am 12. Juli 2011 nahmen die chinesischen Behörden acht Mönche des Klosters Surmang im Bezirk Nangchen, TAP Yushu, Provinz Qinghai, fest, weil sie sich geweigert hatten, bei den Feiern, die die Bezirksregierung von Nangchen zum 90. Gründungstag der KPCh plante, mitzumachen. Am 1. Juli feierte China nämlich den 90. Gründungstag der Kommunistischen Partei und gleichzeitig “60 Jahre der friedlichen Befreiung Tibets”.

Die festgenommenen Mönche Jigtak und Karma Samten

Am 1. Juli kündigte die Lokalverwaltung von Nangchen an, daß sie anläßlich des 90. Jubiläums der Gründung der Chinesischen Kommunistischen Partei ein großes Fest organisieren würde. Am 6. Juli sollten Spiele beginnen. Die Tibeter sahen in der Wahl dieses Datums eine Respektlosigkeit gegenüber dem Dalai Lama, der ja an diesem Tag Geburtstag hat.

Unter Berufung auf „das Erdbeben von 2010 in Yushu und das riesengroße Leid, das es brachte“ weigerten sich die Mönche des Klosters Surmang und die dort ansässigen Tibeter, daran teilzunehmen. Ihrer Meinung nach sollte mittels dieser Veranstaltung nämlich bewiesen werden, wie glücklich die Tibeter in Nangchen am Jahrestag der „Befreiung Tibets“ seien.

Die Mönche hätten den Lokalbehörden erklärt: „Wenn es schon Spiele geben soll, dann aber in einer anderen Gegend. Angesichts der vielen Toten durch das Erdbeben gibt es hier nichts zu feiern,  und wir werden nicht mitmachen“. Sie hätten die dort lebenden Tibeter mittels Flugblättern aufgefordert, dem offiziellen Programm, das Pferderennen und andere kulturelle Darbietungen wie Gesänge und Tänze beinhalten sollte, fernzubleiben. Daher konnten die Feier und die Spiele nicht wie geplant, durchgeführt werden.

Am 12. Juli kamen dann Beamte der Lokalverwaltung und Polizei ins Kloster Surmang, trommelten alle Mönche zusammen und erklärten ihnen, daß sie nun eine Schulung in „Rechtserziehung“ bekämen. Unseren Quellen zufolge hätten etliche Mönche die Versammlung verlassen. Bei Nacht nahm die Polizei acht Mönche (Karma Samten, Jigtak, Sherab, Gaya Tashi, Urgen Samten, Karma Soepa, Karma Monlam und Dosam) fest und verbrachte sie in das Haftzentrum von Nangchen.

Die Lage im Kloster Surmang und im Bezirk Nangchen ist angespannt. Das THCRD ist in großer Sorge um das weitere Schicksal dieses Klosters und der Verhafteten.

14. Juli 2011

Drei Nonnen aus Kardze zu je drei Jahren verurteilt

Wie wir aus zuverlässigen Quellen erfuhren verurteilte das Bezirksgericht von Kardze am 2. Juli 2011 drei Nonnen des Klosters Gyemadrak zu je drei Jahren Gefängnis. Ein Beamter der Gemeinde Thinga in Kardze teilte dies nach Erhalt eines Schreibens des Büros für Öffentliche Sicherheit den Angehörigen mit.

Am 15. Juni 2011 wurden die Nonnen Jampa Choedon, Sheh Lhamo und Yangchen, alias Tashi Choetso, von den Sicherheitskräften festgenommen, als sie auf dem Marktplatz der Stadt „Freiheit für Tibet“, „Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet“ und „Lang lebe der Dalai Lama“ riefen (1).

Jampa Choedon (31) und Sheh Lhamo (21) gehören der Gemeinde Thinga an, während Yangchen (28) aus einer Nomadenfamilie in Kardze kommt.

(1) 23. Juni 2011, „Weiterhin friedliche Protestaktionen in Tibet, Polizei macht Razzien in Klöstern