2. November 2011 Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Kontakt: Ms. Dukthen Kyi, Mr. Jampal Monlam, Tel. +91 1892 223363, 229225, 225874

China kreiert ein „gesetzestreues“ Musterkloster in der TAR

Wie von www.chinatibetnews.com berichtet wird, sprach sich die Regierung bei einer Konferenz der Kommunistischen Partei der TAR am 30. Oktober 2011 dafür aus, die Richtlinien zur patriotischen Umerziehung weiter auszubauen, was auch die Schaffung eines „Modellklosters“ beinhaltet. Das ist eine neue Strategie, um die tibetischen Klöster in Lhasa noch effektiver in den Griff zu bekommen.

Der Parteisekretär begrüßt die "Mönche" des Modellklosters (Bild: TCHRD)

Zu dem Programm gehört außerdem ein jährlicher „Wettbewerb“ unter den verschiedenen Klöstern der Autonomen Region Tibet (TAR). Alle Klöster und Nonnenklöster werden angehalten, die soziale Ordnung nicht zu stören und der Dalai Clique entschieden entgegenzutreten. Mönche und Nonnen dürfen keine „separatistischen Akte“ begehen. In allen Klöstern wird es eine halbjährliche Bewertung geben, und demjenigen Kloster, das alle von der Regierung gesetzten Regeln am besten befolgt, wird eine jährliche Auszeichnung in Aussicht gestellt. Der „Gewinner“ wird mit dem Namen „Modellkloster“ ausgezeichnet, und die Studenten (Mönche/Nonnen) werden Zertifikate und Geldgeschenke erhalten. Das „Modellkloster“ wird dann als Vorbild für die anderen monastischen Einrichtungen dienen, die auch diesen Status anstreben sollen.

Am 20. Oktober 2011 fand die Einweihung der neuen Tibetisch-Buddhistischen Universität im Kreis Chushul bei Lhasa statt. Der Parteisekretär der TAR Chen Quanguo, der der Universität am 24. Oktober einen Besuch abstattete, sagte, daß es „ihr hohes Ziel sei, Mönche auszubilden, die bestens informiert sind über die Dalai Clique und andere nationalistische spalterische Komplotte“.

Abgesandte diverser Klöster werden in dieser Universität ausgebildet werden. Angeblich sollen die Mönche dort den tibetischen Buddhismus studieren. Tatsächlich werden sie jedoch ein patriotisches Umerziehungstraining absolvieren, das noch viel intensiver ist als der in den Klöstern erteilte patriotische Unterricht. Nach Abschluß ihres „Studiums“ an dieser neu geschaffenen Universität werden die Mönche in ihre jeweiligen Klöster zurückkehren und dort ihre Kollegen unterrichten und deren Denken in die richtigen Bahnen lenken.

Am 28. Oktober bekräftigte Chen Quanguo bei dem Forum der Buddhistischen Vereinigung in Lhasa seinen Standpunkt der entschiedenen Opposition zur „Dalai Clique“ und der „resoluten Eliminierung des 14. Dalai Lama aus dem tibetischen Buddhismus“. Weiter sagte er, daß das regionale Parteikomitee und die Regierung die Parteirichtlinien in die Tat umzusetzen und geeignete Pläne für den Aufbau eines „harmonischen Modellklosters“ zu entwerfen hätten.

Bereits früher in diesem Jahr führten die chinesischen Behörden Personalausweise für Mönche und Nonnen ein. All das zielt darauf ab, die ohnehin schon sehr strenge Kontrolle über die Klöster noch mehr zu verstärken, besonders jetzt, nachdem es zu einer Reihe von Selbstverbrennungen in Osttibet kam. All das verschlimmert die verheerende Situation der religiösen Unfreiheit nur noch mehr.