16. Juli 2011
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Mönch aus dem Kloster Nagchen Shabten wegen Anbringens von Khatags verhaftet

Am 6. Juli 2011 nahm die chinesische Polizei den Mönch Dorgay des zur Gemeinde Dickyi im Bezirk Nagchu, TAR, gehörenden Klosters Shabten fest.

Mönch Dorgay

In den frühen Morgenstunden dieses Tages, etwa um 5 Uhr, packte Dorgay 1500 - 2000 weiße Khataks (Seidenschals) in ein Fahrzeug und fuhr los. Zum 76. Geburtstag des Dalai Lama band er diese weißen Glück bringenden Symbole in der Gegend von Nagchu an Bäume, Strommasten und wo immer nur möglich, während er für dessen langes Leben betete. Kaum war er ins Kloster zurückgekehrt, da stand auch schon die Polizei da und fragte ihn, ob er es gewesen sei, der die weißen Schals über ganz Nagchu verteilt habe. Er bekannte sich zu seiner Tat. Die Polizei nahm ihn sofort fest und führte ihn ab. Sein Verbleib ist bis heute ungeklärt. Seine Angehörigen und andere Mönche des Klosters Shabten versuchten vergeblich, ihn ausfindig zu machen.

An dem Tag begleitete ihn ein junger Novize, ein Verwandter von ihm, der bei ihm im Kloster wohnte. Der Junge wurde auch festgenommen, und weiter weiß man nichts über ihn.

Wie man sieht, sind willkürliche Verhaftung und Inhaftierung eine Standardpraxis der chinesischen Polizei geworden. Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie verurteilt ein solches Vorgehen der chinesischen Behörden und ist bestürzt darüber, daß sie nicht einmal das geringste Anzeichen einer feierlichen Begehung des Geburtstages des Dalai Lama tolerieren.