9. April 2010
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD)
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Tibetische Schüler im Bezirk Machu protestierten gegen die Suspendierung von drei Schulleitern

Tibetische Schüler im Bezirk Machu, TAP Kanlho, Provinz Gansu, veranstalteten am 3. April einen friedlichen Protest, nachdem die Behörden ihren Rektor und zwei Co-Rektoren des Dienstes enthoben haben.

Die Schüler der Mittelschule für die Tibetische Minderheit in Machu waren empört über die Entlassung des Schulrektors Kyabchen Dedrol und seiner Assistenten Do Re und Choekyong Tseten. Mitte März gab es an dieser Schule, die von 1.500 Schülern besucht wird, eine Demonstration für die Freiheit Tibets.

Choekyong Tseten wurde von Beamten des Public Security Bureau (PSB) heimlich weggebracht und es gibt keine Hinweise auf seinen Verbleib. Daraufhin wandten sich die Schüler an die zuständigen Behörden des Bezirks Machu und forderten die Wiedereinsetzung der drei entlassenen Schulleiter.

Im Verlauf der vergangenen Wochen gab es eine Reihe friedlicher Proteste in der Provinz Gansu, besonders von Schülern der Mittelschule. Die Schule sei nun von bewaffneter Polizei umstellt, heißt es. Die Schüler dürfen keine außenstehenden Personen treffen.

Außerdem nahmen die Beamten des PSB am 28. März den 40jährigen Lehrer für tibetische Sprache Topden an der Grundschule für die Tibetische Minderheit aus unbekanntem Grunde fest. Seither weiß niemand, wo er sich befindet.

Topden war anfänglich Mönch im Kloster Nyulra Ngenthok. Im Jahre 2000 floh er ins Exil nach Indien, um dort seine Studien fortzusetzen. Er hatte sich geweigert, sich den Forderungen der Patriotischen Umerziehung in seinem Kloster zu beugen. Bei dieser Kampagne müssen die Mönche sich von ihrem religiösen Führer, dem Dalai Lama, lossagen. Er konnte die religiöse Repression nicht mehr aushalten und floh daher nach Indien. Nach Vollendung seiner Studien an der tibetischen Schule in Dharamsala kehrte er 2006 nach Tibet zurück.

Das TCHRD ist in großer Sorge um das Wohlergehen von Choekyong Tseten und Topden und erinnert die zuständigen chinesischen Behörden daran, daß China gemäß der internationalen Menschenrechtsgesetzgebung verpflichtet ist, sicherzustellen, daß die ihrer Freiheit beraubten Personen physisch und psychisch unversehrt bleiben. Das Zentrum erachtet diese Fälle als willkürliche Verhaftungen, weil der einzige Grund für die Festnahme der genannten Lehrer ihre politischen und religiösen Überzeugungen zu sein scheinen sowie die Tatsache, daß sie von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machten.

Es ruft die Regierung der VR China auf, ihre sofortige Freilassung anzuordnen, da es den internationalen Normen zufolge keine gültigen Anklagepunkte gegen sie gibt. Falls solche Anklagen dennoch vorliegen, sollten die festgenommenen Lehrer unverzüglich vor ein unvoreingenommenes, unabhängiges und kompetentes Gericht gestellt werden. Den Angeklagten sollten ihre Rechte allezeit garantiert werden, darunter auch das Recht auf den sofortigen und uneingeschränkten Zugang zu einem Anwalt ihrer Wahl.

Topden