19. März 2008
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD)
Top Floor, Narthang Building, Gangchen Kyishong, Dharamsala 176215, H.P., India
Phone/Fax: +91 1892 23363 / 25874, e-mail: dsala@tchrd.org, www.tchrd.org

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Pressemitteilung

Hunderte tibetischer Nomaden und Farmer protestieren im Bezirk Luchu

Wenige Momente vor dem Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Aktualisierung, um ca. 19:00 Uhr (Pekinger Zeit) am 19. März 2008, erhielt das Tibetan Center for Human Rights and Democracy (TCHRD) bestätigte Informationen vom Ort der Demonstration, daß mehr als 200 tibetische Nomaden und Bauern aus dem Dorf Ponkor, Stadt Ma Ngoe, Bezirk Luchu (Ch: Luqu Xian), "TAP" Kanlho, Provinz Gansu eine friedliche Demonstration auf dem Gelände der städtischen öffentlichen Grundschule durchführen.

Das Dorf Ponkor im Bezirk Luchu, welches aus ca. 250 Familien, vorwiegend Bauern und Nomaden, besteht, führt eine friedliche Demonstration auf dem Gelände der öffentlichen Grundschule der Stadt Ma Ngoe durch, sie rufen Slogans wie "Unabhängigkeit für Tibet", "Lang lebe der Dalai Lama", "Laßt den Panchen Lama frei", "Der Dalai Lama sollte zurückkehren" und "Tibet gehört den Tibetern". Die Protestierer holten die chinesische Fahne herunter und hißten die verbotene tibetische Nationalflagge. Die tibetischen Protestierer widersetzten sich eine Zeitlang der Anordnung die Flagge zu entfernen, aber letztendlich überwältigten die chinesischen Einsatzkräfte die Protestierenden. Mehr als fünf Lastwagenladungen mit chinesischen Sicherheitskräften wurden am Ort des Geschehens eingesetzt, um die Demonstranten niederzuzwingen.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird die Demonstration weiter fortgeführt. Offensichtlich bemühen sich die chinesischen Sicherheitskräfte den Anstifter des Protests ausfindig zu machen sowie jene, die die verbotene tibetische Flagge gehißt haben. Die Protestierenden haben die feste Absicht bekundet, den Protest solange fortzusetzen bis die chinesischen Sicherheitskräfte die geplanten Verhaftungen der Tibeter aufgeben.

Die gegenwärtige Situation in der Stadt Ma Ngoe wird als sehr gespannt und unberechenbar angesehen. Das TCHRD wird fortfahren, die Situation entsprechend dem Eingang weitere Informationen zu beobachten, soweit dies möglich ist.

Wenigstens drei Tibeter wurden bei den Protesten in Kardze erschossen

18. März 2008

Das Tibetan Centre für Human Rights and Demoracy (TCHRD) hat bestätigte Informationen erhalten, daß wenigstens drei tibetische Protestierende heute Nachmittag während einer friedlichen Demonstration im Bezirk Kardze, Provinz Sichuan in Osttibet erschossen worden sind, nachdem die chinesischen Sicherheitskräfte wahllos auf die friedlichen tibetischen Protestierenden geschossen hatten.

Der Zwischenfall fand am 18. März 2008, heute zwischen 14.30 und 15.00 Uhr (Pekinger Zeit) statt, als ca. 300 Tibeter aus allen Gesellschaftsschichten eine friedliche Demonstration auf dem zentralen Marktplatz im Bezirk Kardze, Provinz Sichuan, durchführten und Slogans ausgerufen wurden,in denen "Unabhängigkeit für Tibet" und "Lang lebe der Dalai Lama" gefordert wurde.

Kurze Zeit später stießen immer mehr Tibeter zu der Protestdemonstration und riefen Pro-Unabhängigkeitsparolen. Entsprechend der Darstellung einer Augenzeugin vom Ort der Demonstrations haben chinesische paramilitärische Truppen mit scharfer Munition wahllos vom Dach eines Hauses in die Demonstranten geschossen. Die Protestierenden stoben in alle Richtungen, um Schutz zu suchen. Nach kurzer Zeit wurden drei tote Körper auf der Straße liegend gefunden. Entsprechend der Quellen wurden zwei von ihnen als Gonpo Nadul und Nyiga identifiziert. Das dritte Opfer konnte im Moment noch nicht identifiziert werden.

Quellen besagen, daß 15 friedlich demonstrierende Tibeter ferner durch das wahllose Feuer der chinesischen Sicherheitskräfte verletzt wurden. Von den 15 verletzten Tibetern sind fünf, zwei Frauen und drei Männer, bekannt. Es sind Pema Dechen, Chemi Gonpo, Lobsang, Tseten Phuntsok und Shao Mimi. Der aktuelle Zustand der Verletzten kann nicht festgestellt werden, da Besuche im Kardze Volkshospital nicht gestattet sind, in welches die Verletzten gebracht wurden.

Weitere Informationen über die genauere Anzahl der Toten, Verletzten oder Inhaftierten könne im Moment nicht ermittelt werden. Das TCHRD wird weitere Aktualisierungen herausgeben, sobald die Situation fortschreitet.

Das TCHRD verurteilt aufs Schärfste den brutalen Einsatz von Gewalt der chinesischen Sicherheitskräfte gegenüber den friedlichen tibetischen Demonstranten. Das Zentrum wird Aktualisierungen zur Situation bringen, sobald neue Informationen aus dem Gebiet zu Tage treten.

Hunderte protestieren in Amdo Bora

18. März 2008

Bestätigte Informationen, die das Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD) erhalten hat, enthüllten, daß Hunderte von Tibetern in Amdo Bora, Bezirk Sangchu (ch. Xiahe Xian), "Tibet Autonomous Prefecture" ("TAP") Kanlho, Provinz Gansu, heute Morgen einen friedlichen Protest gegen die chinesische Herrschaft in Tibet durchgeführt haben.

Gegen 11.00 Uhr (Pekinger Zeit) nahmen Mönche und einfache Bürger aus Amdo Bora an einer rituellen Gebetszeremonie (Räucherritual) teil und brachen dann plötzlich zu einem friedlichen Protest auf, bei dem sie mehr Freiheit in Tibet forderten und dabei die verbotene tibetische Nationalflaggen emporhoben. Bevor sich die Menge in Richtung des Hauptquartiers der Bezirksregierung begab, ging sie zur Bora Grund- und Mittelschule des Bezirks. Anschließend drang die protestierende Menge in die beiden Schulen ein und holte die im Schulhof gehißte chinesische Fahne herunter und ersetzte sie durch die verbotene tibetische Nationalfahne. Kurz danach gingen die Protestierenden auf das Hauptquartier der Bezirksregierung zu und riefen Pro-Unabhänigkeitsparolen aus. Quellen zufolge, wurden drei LKW-Ladungen bewaffneter Volkspolizei in die Gegend gebracht, um die Menge wieder unter Kontrolle zu bringen. Als die Protestierenden in ihre Nähe kamen, feuerten die Sicherheitskräfte eine Reihe von Tränengasgeschossen in die protestierende Menge, um sie vom Marsch auf das Hautquartier der Bezirksregierung abzuhalten. Zum Zeitpunkt der Weitergabe dieser Information hatte sich die Menge aufgelöst.

Einer der letzten Journalisten, Steve Chao von CTV, der Amdo inzwischen verließ, konnte dieses Video von den Protesten in Amdo Bora bei YouTube einstellen.

http://www.youtube.com/watch?v=qxm2obArsBs