3. August 2007
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD)
Top Floor, Narthang Building, Gangchen Kyishong, Dharamsala 176215, H.P., India
Phone/Fax: +91 1892 23363 / 25874, e-mail: dsala@tchrd.org, www.tchrd.org


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Überwachung und Restriktionen in Lhasa und Umgebung ausgeweitet

Dem TCHRD liegen bestätigte und zuverlässige Informationen über Vorgänge in Tibet vor, die durch den Hungerstreik ausgelöst wurden, den junge Tibeter in Delhi durchführten und bei dem sie von vielen tausend Tibetern aus allen Lebensbereichen begleitet wurden. Diese eindrucksvolle Kundgebung hat die Tibeter in Tibet tief berührt.

Zuverlässigen Informationen zufolge haben die chinesischen Behörden in Lhasa und Umgebung strikte Anweisungen an alle Reisebüros erteilt, daß sie während der nächsten Tage keinerlei Hilfe oder Beistand für im Ausland lebende Tibeter erbringen dürfen, die nach Lhasa reisen wollen. Im Falle der Zuwiderhandlung werden ihnen folgenschwere Konsequenzen wie die Schließung ihrer Agenturen angedroht.

Die Reisebüros wurden angewiesen, Tibetern gegenüber, die aus Amerika anreisen, besonders wachsam zu sein. Im Zuge der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen ordneten die chinesischen Behörden an, das Public Security Bureau (PSB) von Lhasa solle die Bettler in den Straßen zusammentreiben und sie den Behörden ihrer Herkunftsorte übergeben. Den Bettlern wurde nachdrücklich befohlen, sich nie wieder in den Straßen von Lhasa sehen zu lassen.

Alle Teehäuser, Internetcafés, Telefonzellen usw. in den Straßen und Gassen um den Barkhor (Zentralmarkt) werden von Beamten in Zivilkleidung durchkämmt. Ihre Anzahl soll beträchtlich erhöht worden sein, damit jeder Widerstand im Keim erstickt werden kann. Verstärkte Kontrollen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit wurden auch auf Büros, Schulen, die Behausungen ehemaliger politischer Gefangener und die Wohnungen politisch verdächtiger Personen ausgedehnt. Weiter heißt es, die Behörden hätten bereits Ermittlungen angestellt und würden die Bewegungen der betreffenden Personen genau im Auge behalten, jedoch liegen bisher noch keine Nachrichten über Verhaftungen vor.

Das TCHRD ist sehr besogt über die Ausweitung der Restriktionen in Lhasa und Umgebung. Derartige Einschränkungen und Kontrollen sind oft der Vorbote gravierender Verletzungen der fundamentalen Menschenrechte der Tibeter, die von den Behörden im Namen der Aufrechterhaltung von "Stabilität und Sicherheit" begangen werden. Wir appellieren an die chinesischen Behörden, die Ausweitung der Sicherheitsmaßnahmen und Überwachung wieder zurückzunehmen und das normale Leben der Tibeter nicht zu behindern.