27. Juni 2018
Radio Free Asia, www.rfa.org

Zwei Tibeter in Kardze wegen des Besitzes von Bildern des Dalai Lama festgenommen

Wie aus einer tibetischen Quelle hervorgeht, haben die Behörden in der Provinz Sichuan im Rahmen einer bereits früher in diesem Jahr gestarteten Kampagne zur Bekämpfung von „kriminellen Banden und schlechten Elementen“ zwei tibetische Geschäftsleute festgenommen, bei denen sie Bilder des Dalai Lama fanden.

Es handelt sich um zwei Restaurantbesitzer aus einer Ortschaft namens Rimakor im Bezirk Drango, TAP Kardze, die Anfang Juni in Gewahrsam genommen wurden.

„Einer der Männer heißt Yama Tashi, während der Name des anderen unbekannt ist“, verlautet aus der Quelle von Radio Free Asia, die anonym bleiben muß. „Beide werden festgehalten, seit die chinesische Polizei sie abgeführt hat“. Bei einer Polizeirazzia im Haus einer der Männer wurden die Dalai Lama-Bilder sichergestellt.

Dalai Lama am 14. Juni 2018 in Litauen


Im ganzen Bezirk Drango führte die Polizei in letzter Zeit Razzien durch. „Die Regierungsbeamten in Drango veranstalteten auf Weisung von höheren Stellen eine Säuberungskampagne gegen ‚Verbrecherbanden und schlechte gesellschaftliche Elemente’. Wir sehen nun, wie die Polizeirazzien intensiviert werden, und alle Tibeter einer noch viel strengeren Kontrolle unterworfen werden“, sagte er.

Seit die Behörden ein Verbot von Dalai Lama-Bildern bekanntgaben, kommen sie nun ganz überraschend zu Inspektionszwecken in die Häuser in tibetischen Dörfern und Ortschaften.

„Sie befehlen den Tibetern auch, alle Kontakte abzubrechen, die sie mit ‚separatistischen’ Kräften außerhalb Chinas haben“.

Tibeter, die in ihrem angestammten, aber jetzt von China beherrschten Heimatland größere kulturelle und religiöse Rechte fordern, werden häufig des „Separatismus“ beschuldigt.

Die im Februar gestartete Kampagne zum „Kampf gegen Verbrecherbanden und schlechte Elemente“ beinhaltet auch eine verschärfte Kontrolle des Zugangs zum Internet und anderen Kommunikationsmitteln.

“In mehreren Kreisen in Kardze greift die chinesische Polizei heftig in das tägliche Leben der örtlichen Bevölkerung ein, und die Tibeter haben keine Stelle, wo sie sich beschweren könnten.”

„Und nun, wo der Geburtstag des Dalai Lama (6. Juli) so dicht vor der Türe steht, wurden die Tibeter in Drango davor gewarnt, diesen mit religiösen Veranstaltungen wie Gebetstreffen, Darbringungen oder Verbrennen von Weihrauch zu feiern.“