Tibetischer Mönch erhängt sich aus Verzweiflung über chinesische Schikanen
Ein junger Mönch aus einem großen Kloster in der Provinz Gansu hat sich aus Protest gegen die behördlichen Restriktionen des monastischen Lebens erhängt. Er nannte als Grund für seine Tat die Unfreiheit im täglichen Leben tibetischer Mönche und Nonnen.
Thabke, etwa 24 Jahre alt und Mönch im Kloster Labrang im Bezirk Sangchu (chin. Xiahe) der TAP Kanlho, Provinz Gansu, beging am 9. Juli Selbstmord, indem „er sich an einem Baum vor dem Kloster erhängte“, erfuhr RFA aus einer dortigen Quelle.
Der Quelle zufolge konnte der Vorfall infolge der „Einschränkung der Kommunikation“ in Sangchu in der letzten Woche nicht früher bekannt gegeben werden.
Thabke „hatte engen Freunden anvertraut, daß er sein Leben aus Protest gegen die Auferlegung einer Vielzahl von restriktiven Verordnungen und der Politik der Chinesen beenden wolle“, heißt es aus der Quelle, die anonym bleiben möchte.
Zu den Restriktionen zählt auch die von oben verordnete Obergrenze für die Anzahl der Mönche und Nonnen in den Klöstern in Sangchu. „Die chinesischen Behörden haben sich sogar in den religiösen Tagesablauf und Lehrplan eingemischt und ernste Probleme in dem Kloster geschaffen“, sagte die Quelle.
1709 gegründet, war Labrang lange eines der größten und wichtigsten Klöster in der nordost-tibetischen Region Amdo, das zeitweise Tausende von Mönchen beherbergte.
Thabke, gebürtig aus dem Dorf Ngakpa des Bezirks Sangchu, protestierte gegen Chinas Politik der Beschränkung der Anzahl der Mönche in Labrang auf 999.
„Er protestierte auch gegen die Auferlegung von Restriktionen und die Beschneidung der religiösen Freiheit und das Verbot der Aufstellung von Bildern von Lehrern, zu denen man einen persönlichen Bezug hat“, sagte die Quelle und fügte hinzu „Viele Mönche und Nonnen, die den Buddhismus in den Klöstern studieren wollten, mußten gehen und ein gewöhnliches Leben führen“.
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