31. Juli 2014
Radio Free Asia, www.rfa.org

Behörden nehmen bei Streit um einen tödlichen Verkehrsunfall 40 Tibeter fest

Die Behörden in Darlag in der TAP Golog, Provinz Qinghai, nahmen etwa 40 Tibeter fest, nachdem es über die Entschädigung für die Familie eines tibetischen Motorradfahrers, den ein chinesischer LKW umgeworfen und überfahren hatte, zu einem Streit mit der Polizei gekommen war.

Die Verwandten und Freunde des von der Quelle als Soebey genannten Opfers sagten, der Fahrer sei wegen Todschlags überführt und ihm sei die Zahlung einer Entschädigung von 400.000 Yuan (65.000 $) an die Familie des Opfers auferlegt worden, doch er habe nur ein Achtel der Summe gezahlt und die Polizei habe den Beschuldigten sofort wieder laufen lassen.

Der tödliche Unfall in Darlag

Als die örtliche tibetische Gemeinde herausfand, was geschehen war, wurde sie wütend und verlangte, daß die Polizei Auskunft darüber gebe, warum sie den LKW-Fahrer freigelassen habe.

„Am 25. Juli gingen Verwandte, Freunde und andere Gemeindemitglieder zu der Polizeistation und beklagten sich über die Freilassung des Fahrers. Sie forderten auch eine Erklärung für die Entscheidung, ihn freizulassen. Doch als die Polizei eine Antwort verweigerte, stieg die Spannung und beide Seiten prallten aufeinander“, verlautet aus der Quelle.

„Bei diesem Zusammenstoß wurde ein Polizeioffizier verletzt. Nun wurde die bewaffnete Polizei (PAP) geholt, die etwa 40 Tibeter festnahm. Bei der Konfrontation mit der PAP trugen viele Tibeter, darunter auch Soebeys Verwandte, ernste Verletzungen davon“.

Die verletzten Tibeter seien zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus in der Nähe eingeliefert worden. Es gibt keine Informationen darüber, wohin die Festgenommenen gebracht wurden, noch darüber, ob Klage gegen sie erhoben wurde.

Die Behörden haben auf diesen Vorfall hin die Sicherheitsmaßnahmen im Bezirk Darlag verschärft, außerdem wurden die Bewegungsfreiheit und die Kommunikation stark eingeschränkt. „Gegenwärtig sind zusätzliche Polizei- und PAP-Einheiten in dem Bezirkszentrum im Einsatz“, heißt es aus der Quelle.