11. Juli 2014
Radio Free Asia, www.rfa.org

Tibetischer Mönch nach einem Solo-Protest in Serthar festgenommen

Diese Woche wurde ein tibetischer Mönch in der westchinesischen Provinz Sichuan festgenommen, nachdem er ganz alleine protestiert und dabei Freiheit für die Tibeter und die Rückkehr des Dalai Lama gefordert hatte.

Sherkyab, 20, wurde am 9. Juli in der Stadt Serthar in der TAP Kardze festgenommen. Nur 5 Minuten lang konnte er Slogans rufen und Flugblätter umher werfen, wie eine dortige Quelle RFA mitteilte.

Sherkyab

„Ein großer Trupp von Polizisten war sofort zur Stelle und karrte ihn zu der örtlichen Polizeistation weg.“ „Über seine gegenwärtige Lage ist nichts bekannt“.

Bei seinem Protest forderte Sherkyab, der früher Mönch in dem etwa 20 Meilen von der Stadt Serthar entfernten Kloster Nubzer und danach Student an dem Buddhistischen Institut in Serthar war, Freiheit für die Tibeter und die Rückkehr des Dalai Lama. „Er warf auch Flugblätter in die Luft, allerdings konnte ein Augenzeuge nicht erkennen, was darauf geschrieben stand“.

Indessen nahmen die chinesischen Behörden im Juni ein paar Tibeter fest, die sich bei der Beilegung von Streitigkeiten in dem Dorf Kashur in der TAP Kardze nützlich gemacht hatten, berichtete ein in Indien lebender Tibeter.

„Der Hauptgrund für die Festnahme war, daß sie diese Vorfälle nicht den Behörden gemeldet, sondern versucht hatten, sie vor Ort innerhalb der tibetischen Gemeinschaft zu lösen“, sagte Tulku Jamyang Yonten, Kontakte zu der Region zitierend.

„Ich hörte, daß einige von ihnen freigelassen wurden, aber weitere Einzelheiten sind noch unbekannt wegen der Einschränkung der Kommunikationen zu und von dieser Gegend“.

Die Behörden gingen schon letztes Jahr gegen dieses Dorf vor, als die Bewohner sich einem chinesischen Bergwerksprojekt in der Gegend widersetzt hatten. „Acht Tibeter wurden festgenommen und ihre Lage ist immer noch unbekannt. Es fand auch noch kein Gerichtsprozeß statt, obwohl angekündigt worden war, daß sie vor Gericht gestellt würden“.