29. Januar 2014 |
Radio Free Asia, www.rfa.org
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Tibetischer Arbeiter festgenommen und wegen Dalai Lama Bildern gefoltertDie chinesische Polizei folterte einen jungen Tibeter in Polizeigewahrsam, nachdem sie Bilder und Aufzeichnungen von Reden des Dalai Lama auf seinem Mobiltelefon entdeckt hatte. Norgyay, ein Tagelöhner aus dem Bezirk Dingri in der Präfektur Shigatse, TAR, wurde am 14. Januar bei einer willkürlichen Polizeikontrolle der Mobiltelefone von Tibetern in Lhasa verhaftet, wie eine Quelle in Nepal mit Kontakten zu der Region RFA mitteilte. „Die Polizei fand Audio-Aufnahmen und Bilder Seiner Heiligkeit des Dalai Lama auf Norgyays Handy, und er wurde festgenommen“, verlautet aus der Quelle, die anonym bleiben möchte. „Es handelte sich um Belehrungen, die Seine Heiligkeit kürzlich in Südindien gegeben hatte“. Norgyay, der seine Bilder und Aufnahmen auch an andere weitergegeben hatte, galt daraufhin bis zum 22. Januar als vermißt, als sich herausstellte, daß er in einem Haftzentrum in der Nähe des Ramoche Stadtviertels festgehalten wird. Wie eine zweite Quelle aus Nepal mitteilte, wurde Norgyay in Gewahrsam gefoltert. „Die Polizei befahl ihm, alle Verbindungen zu auswärtigen Kontaktpersonen abzubrechen“. Bilder und Tonaufzeichnungen des Dalai Lama sind in Tibet streng verboten, und Personen, bei denen man diese findet, werden streng bestraft. Die chinesische Regierung beschuldigt den Dalai Lama regelmäßig der Versuche, Tibet von China, dessen Truppen in das 1950 unabhängige Tibet eindrangen, „abzuspalten“. Aber der Dalai Lama bestreitet, für Tibet die Unabhängigkeit anzustreben. Er sagt, er setze sich nur für eine „größere Autonomie“ ein, die seinem Heimatland als Teil Chinas religiöse und kulturelle Freiheit erlaube. Im Juli 2013 wurden mindestens acht Tibeter verwundet, als die chinesische Polizei Schüsse abgab und Tränengas einsetzte, um eine Menge von ungefähr eintausend Mönchen und Nonnen zu vertreiben, die sich in Tawu in Osttibet versammelt hatten, um den Geburtstag des Dalai Lama zu feiern (1). Letztes Jahr wurde Ngawang Topden, ein 20jähriger Student der Thangka-Malkunst zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Bilder der Selbstverbrennungsproteste und der verbotenen tibetischen Nationalflagge sowie andere Fotos, die die Grausamkeiten der Chinesen an den Tibetern bezeugten, auf sein Handy geladen hatte (2). (1) 9. Juli13 “Mindestens neun Schwerverletzte: Bewaffnete Polizei schießt auf Tibeter, die den Geburtstag des Dalai Lama feiern“ (2) Student in Lhasa wegen Fotos auf dem Mobiltelefon zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt |
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