Tibetische Mönche wegen Gebeten für den Dalai Lama festgenommen
Die chinesische Polizei nahm einen religiösen Lehrmeister und andere Mönche in der Präfektur Chamdo der TAR fest, weil sie ihnen vorwarf, Gebete für ein langes Leben ihres geistlichen Oberhauptes, des Dalai Lama, unterstützt zu haben.
Lobsang Tenzin, ein Lama des Klosters Pashoe im Bezirk Pashoe wurde zusammen mit „sechs oder sieben“ weiteren Mönchen Ende März in Gewahrsam genommen, wie RFA aus einer dortigen Quelle erfuhr.
|
Lage des Bezirks Pashoe, Präfektur Chamdo
|
„Ein Trupp Polizisten vom Bezirk Pashoe erschien plötzlich im Kloster und nahm sie mit“, verlautet aus der Quelle. Die chinesischen Behörden mutmaßen, daß die festgenommenen Mönche für eine Langlebenszeremonie für den Dalai Lama, die am 16. März stattfand, Geld nach Indien geschickt hätten.
„Ebenso wurde ihnen vorgeworfen, am 16. März unter der Leitung von Lama Lobsang Tenzin im Kloster Pashoe besondere Gebete für das lange Leben des Dalai abgehalten zu haben“.
Außerdem sollen Lama Lobsang Tenzin und seine Mitmönche für die Zeremonie der Verleihung des „Geshe Lha Rampa“ Titels an einen wichtigen religiösen Lehrer im Exil, Kyabje Kundeling Taktsak Rinpoche, Gaben nach Indien gesandt haben.
Bei einer Polizeidurchsuchung von Tenzins Gemächern im Kloster fanden sich „Bilder des Dalai Lama, Tonaufzeichnungen seiner Reden und mehrere Empfangsbestätigungen“ für von ihm geleisteten Beiträge.
Eine zweite Quelle in Tibet bestätigte, daß Tenzin festgenommen wurde: „Das geschah vor etwa einem Monat, wir wissen nicht, wo er festgehalten wird“.
Der Informationsaustausch mit der Gegend von Pashoe wird nun streng überwacht, „trotzdem erfuhr ich, daß Lama Lobsang Tenzin und einige Mönche festgenommen und weggebracht wurden“, verlautet aus einer dritten Quelle. „Ein Mönch wurde wieder freigelassen, aber über die derzeitige Lage oder den Aufenthaltsort der anderen ist nichts bekannt geworden“.
Tenzins Festnahme folgt auf die von Lobsang Choejor, eines anderen höherrangigen Mönches aus der Gegend Pashoe, dem angelastet wird, politisch heikle Informationen über sein Mobiltelefon mit anderen ausgetauscht zu haben.
Eine weitere tibetische Quelle teilte mit, daß ein Mönch, der am 28. Februar unter dem Verdacht, im Besitz politisch verdächtigen Schrift- und Videomaterials zu sein, von der Polizei verhaftet worden war, am 1. März nach heftigen Mißhandlungen im Polizeigewahrsam starb.
Tashi Paljor, 34, ein Mönch des Klosters Wenpo in der Präfektur Chamdo, starb auf dem Weg zum Krankenhaus, nachdem die Behörden ihn am nächsten Tag nach der Festnahme seiner Familie übergeben hatten.
|