Die Behörden weisen alle Appelle für eine Freilassung von Khenpo Kartse zurück
Die chinesischen Behörden lehnten alle Gesuche von Mönchen aus der Provinz Qinghai für die Freilassung eines populären religiösen Lehrers, der vor zwei Monaten festgenommen worden war, ab.
Sie erklärten, daß Khenpo Kartse, der in der Präfektur Chamdo, TAR, festgehalten wird, der „schwerwiegenden Beschuldigung“ der „Unruhestiftung“ gegenüberstehe und daher nicht freigelassen werden könne.
Auf Drängen seiner Unterstützer vor Ort bemühten sich tibetische Sicherheitsbeamte aus dem Bezirk Nangchen in der TAP Yulshul, Provinz Qinghai, um Freiheit für Khenpo Kartse, wie ein in Kalifornien lebender Tibeter RFA mitteilte.
„In den vergangenen 10 oder 11 Tagen gingen viele Mönche von den Klöstern Nangchen und Japa zum Public Security Bureau und zur Polizei und baten die Beamten im Hinblick auf die Freilassung von Khenpo Kartse um Hilfe“, sagte Khenpo Karten, ein ehemaliger Mönch des Klosters Japa.
Daraufhin begaben sich PSB-Beamte nach Chamdo und baten darum, daß Khenpo Kartse erlaubt werde, in seine Heimat zurückzukehren. „Doch die PSB-Beamten in Chamdo entgegneten, daß die Anklagen gegen Khenpo Kartse zu gravierend seien, als daß er freigelassen werden könnte“. Weil er in Chamdo Aktivitäten zur „Untergrabung der Stabilität“ ausgeführt habe, müsse er dort in Gewahrsam bleiben. „Deshalb besteht keine Chance, daß er uns übergeben werden wird“.
Khenpo Kartse der Titel „Khenpo“ bezeichnet einen religiösen Lehrmeister oder einen Abt wurde am 6. Dezember in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, unter dem Verdacht, in einem Kloster der Präfektur Chamdo gegen den Staat agiert zu haben, festgenommen.
Khenpo Kartses Anwälte und Verwandte konnten ihn nicht treffen, seit er von den Sicherheitsoffizieren von Chamdo, die extra nach Sichuan gefahren sind, festgenommen worden war. Es heißt, er sei in schlechter gesundheitlicher Verfassung und leide an Hepatitis.
16 Mönche des Klosters Japa, die seit Ende Dezember inhaftiert waren, weil sie in Nangchen gegen Khenpo Kartses Festnahme protestiert hatten, sind inzwischen nach und nach wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Einige davon, die Anfang Januar freigelassen wurden, erzählten den anderen, daß sie, während sie eingesperrt waren, immer wieder gefragt wurden, wie Khenpo Kartse externe Quellen kontaktiert habe. „Sie hatten den Eindruck, daß die Chinesen einen Vorwand suchten, um eine harte Strafe über den Khenpo zu verhängen“.
Khenpo Kartse, der auch als Karma Tsewang bekannt ist, widmete sich in der Gegend von Yulshul viel gemeinnütziger Arbeit, er leistete auch humanitäre Hilfe bei dem verheerenden Erdbeben vom April 2010 in Kyegudo. Er genießt bei seinen Landsleuten wegen seiner Bemühungen zum Schutz und zur Förderung der tibetischen Sprache, Kultur und Religion hohe Achtung.
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