7. Januar 2014
Radio Free Asia, www.rfa.org

Behörden schliessen drei Klöster im Bezirk Driru, Präfektur Nagchu

Im Verlauf ihres gewaltsamen Vorgehens gegen die Tibeter, die sich weigerten, die von ihnen geforderten Loyalitätsbekundungen zu leisten, haben die chinesischen Behörden drei Klöster im Unruhebezirk Driru in der TAR geschlossen, nachdem die paramilitärische Polizei diese wochenlang umlagert hatte.

Wie aus unseren Quellen verlautet, wurden die Klöster Dron Na, Tarmoe und Rabten in der Präfektur Nagchu im Dezember geschlossen. Dazu kam es, als die paramilitärische Polizei, die die politische Umerziehung durchzuführen hat, nach „abweichlerischen“ Mönchen fahndete und das Leben der Mönche durch restriktive Maßnahmen schwer behinderte. Noch vor der Schließung hatte die Polizei einen der führenden Lehrer des Klosters Dron Na festgenommen.

Paramilitärische Truppen belagern Driru

„Am 26. Dezember versiegelten die Behörden alle Zimmer der Mönche und untersagten diesen, zurückzukehren“, sagte Driru Samdrub, ein in Europa lebender Tibeter mit Kontakten zu der Region. „Ebenso wurden alle religiösen Aktivitäten gestoppt“.

Seit über drei Monaten steht nun der Bezirk Driru im Zentrum einer Kampagne der Tibeter, die sich gegen die ihnen aufgezwungenen Loyalitätsbeweise gegenüber China und der herrschenden KP wehren.

Die Kampagne wurde Anfang Oktober intensiviert, als Dorfbewohner in Driru sich weigerten, die chinesischen Flaggen auf ihren Hausdächern aufzuziehen und sie statt dessen in einen Fluß warfen. Daraufhin feuerten die Sicherheitskräfte tödliche Schüsse auf eine unbewaffnete Menge ab.

Als Antwort hat die chinesische Regierung Driru als einen politisch instabilen Bezirk identifiziert. Dort wird nun ein ‚intensives und durchgreifendes’ politisches Umerziehungsprogramm durchgeführt, was ständige Meetings in Dörfern und Klöstern bei Tag und bei Nacht umfaßt.

Bei ihrer Fahndung nach Dissidenten nahm die chinesische Polizei am 19. November Kalsang Dondrub, den wichtigsten Lehrer für tibetische Kultur im Kloster, fest. „Nach Kalsang Dondrubs Festnahme drang die Polizei in Dron Na ein und durchstöberte das Kloster, auch die Zimmer der Mönche“.