30. Mai 2013
Radio Free Asia, www.rfa.org

Mönch aus Golog, der schriftstellerisch tätig war, insgeheim verurteilt

Wieder kam ein tibetischer Mönch ins Gefängnis, weil er ein Buch mit politisch brisantem Inhalt veröffentlicht hatte.

Tritsun wurde am 11. März, als er gerade bei seiner Mutter im Bezirk Gade (chin. Gande) in der TAP Golog (chin. Guoluo), Provinz Qinghai, zu Besuch war, festgenommen. Nun wurde er zu einer Gefängnisstrafe von unbekannter Länge verurteilt.

Tritsun, der im Kloster Tongkyab in Golog lebte, brachte am 8. März ein Buch mit dem Titel „Der Duft der Wahrheit“ heraus, in dem er über die Selbstverbrennungsproteste der Tibeter schrieb, teilte ein Bewohner der Gegend RFA mit.

Mönch Tritsun

„Er schrieb auch mehrere Artikel, die er seinen Landsleuten widmete, die ihr Leben für die Sache Tibets hingegeben haben“, fügte die Quelle hinzu. Ein etwa 20 Seiten umfassendes Kapitel mit der Überschrift „Stärke“ ist inzwischen außerhalb Tibets aufgetaucht.

Vor etwa einem Monat suchte die Bezirkspolizei von Gade die Mutter des Mönches auf und übergab ihr ein Dokument, in dem stand, daß ihr Sohn verurteilt wurde, jedoch nichts darüber, wie lange die Haftstrafe ist noch wo er sich gegenwärtig befindet.

„Seine Mutter bat die Polizei um Erlaubnis, ihren Sohn besuchen zu dürfen, aber die Bitte wurde ihr abgeschlagen“. Anrufe bei der Bezirkspolizei von Gade waren vergebens, denn sie wurden nicht beantwortet.

Seit die großen Demonstrationen 2008 über ganz Tibet hinwegfegten, hat China Dutzende von tibetischen Schriftstellern, Künstlern, Sängern und Intellektuellen ins Gefängnis gesteckt, weil sie sich für die Bewahrung der tibetischen nationalen Identität und die Bürgerrechte einsetzten.

Indessen haben sich, seit die Welle der Feuerproteste im Februar 2009 begann, 119 Tibeter in Brand gesetzt, um Pekings Herrschaft über das Hochplateau in Frage zu stellen und die Rückkehr ihres geistlichen Oberhaupts des Dalai Lama zu fordern.

Früher in diesem Monat verhängte ein chinesisches Gericht in der Provinz Qinghai ein Urteil von 5 Jahren Gefängnis über den populären tibetischen Schriftsteller Gartse Jigme. Er war im Januar festgenommen worden und seither fehlte jede Spur von ihm. Die Verteilung seines Buches “Der Mut des Königs„ wird als Grund für seine Verhaftung genannt. In diesem Buch geht es um die Selbstverbrennungsproteste, die Exilregierung, den Dalai Lama, die Umwelt in Tibet und Chinas Politik in der Region.