31. Juli 2013 |
Radio Free Asia, www.rfa.org
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Zwei tibetische politische Gefangene nach Misshandlung im Gefängnis krank entlassenDie chinesischen Behörden in Qinghai und Sichuan haben zwei tibetische Häftlinge, von denen einer wegen seiner Beteiligung an einem Selbstverbrennungsprotest inhaftiert war, in sehr schlechtem Gesundheitszustand entlassen. Dieser eine war sieben Monate lang ohne Klageerhebung inhaftiert gewesen und nie formell verurteilt worden. „Tamdin Tsering wurde am 29. Juli aus einem Gefängnis in Xining in Qinghai entlassen“, teilte ein in Europa lebender Tibeter mit. Tamdin Tsering, aus dem Bezirk Tsekhog (chin. Zeku) in der TAP Malho (Huangnan), war im Dezember 2012 „ wegen des Verdachtes der Beihilfe zur Selbstverbrennung eines Teenager-Mädchens“ festgenommen worden. „Bereits in Flammen stehend hatte Benchen Kyi gerufen, ‚der Dalai Lama möge lange leben’“ (1). Nach ihrem Tod wurden mehrere Schüler von ihrer Mittelschule festgenommen und intensiv vernommen, dann aber wieder freigelassen. „Tamdin Tsering wurde um dieselbe Zeit festgenommen und angeklagt, „für die Spaltung des Mutterlandes“ aktiv zu sein, eine Anklage, die oft gegen Tibeter erhoben wird, die nach Ansicht der Behörden für die Abspaltung der tibetischen Gebiete von dem chinesischen Staatsverband eintreten. Aus dem Gefängnis entlassen, befindet sich Tamdin Tsering nun infolge von Unterernährung und den Mißhandlungen, die er in der Haft erlitt, in schlechtem Gesundheitszustand. Indessen entließen die Behörden in Sichuan einen weiteren Häftling, ebenfalls in bedenklichem Gesundheitszustand, was seiner Folterung in der Haft zuzuschreiben ist. Er war im Februar 2012 inhaftiert worden, weil er an der Demonstration vom 23. Januar im Bezirk Drango (Luhuo) gegen die chinesische Herrschaft beteiligt war Der etwa 29jährige Sonam Rinchen „wurde am 12. Februar 2012 entführt und war dann für einige Zeit verschwunden“, sagte Palden, ein in Indien lebender Mönch. „Später erfuhr man, daß er zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt worden war“. „Am 23. Januar 2012 protestierten die Tibeter in Drango gegen die chinesische Herrschaft. Daraufhin wurden zahlreiche Tibeter festgenommen, von denen wahrscheinlich 41 zu Gefängnisstrafen von ein paar Jahren bis lebenslänglich verurteilt wurden“. Hunderte von Tibetern waren am 23. Januar 2012, dem ersten Tag des chinesischen Neujahrfestes, in Drango auf die Straße gegangen, um Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil zu fordern. Die chinesischen Sicherheitskräfte feuerten wahllos auf die unbewaffneten Demonstranten, wobei mehrere Menschen ums Leben kamen (2). Sonam Rinchen ist der erste von diesen Verurteilten, der wieder frei kam. „Als Ausdruck ihrer Solidarität bereiteten die Tibeter in seiner Heimatstadt ihm einen herzlichen Empfang, als er aus dem Gefängnis kam“. (1) 9. Dezember 2012, „Eine 17jährige tibetische Schülerin stirbt den freiwilligen Feuertod in Amdo“ (2) 23. Januar 2012, „Polizei in Kham schießt auf Demonstranten: Mehrere Tibeter erschossen, zahlreiche verwundet“ |
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