Fünf Tibeter im Zusammenhang mit Konchok Sonams Feuertod festgenommen
Die chinesischen Behörden nahmen mindestens fünf Tibeter im Zusammenhang mit der jüngsten Selbstverbrennung aus Protest gegen Pekings Herrschaft im Bezirk Dzoege fest, während die Sicherheitskräfte rigoros gegen jeglichen Abweichler vorgehen.
Festgenommen wurden die Mutter und der Lehrer des 18jährigen Konchok Sonam, der sich am 20. Juli vor dem Thangkor Soktsang Kloster im Kreis Dzoege der TAP Ngaba verbrannte. Die Mutter und der Lehrer, deren Namen nicht bekannt wurden, sind inzwischen wieder auf freiem Fuß, während die anderen drei Mönche des Thangkor Soktsang Klosters sind.
Noch am selben Abend nach dem Protest fielen die Sicherheitskräfte über das Kloster Thangkor Soktsang her und nahmen mindestens einen Mönch fest. Sie wollten den Körper von Konchok Sonam an sich reißen, doch Hunderte von dort versammelten Tibetern konnten dies verhindern. Im Laufe der nächsten drei Tage nahm die Polizei zwei weitere Mönche des Klosters fest.
Unserer Quelle zufolge haben die Behörden ein „riesiges Kontingent an Polizei und bewaffneter Volkspolizei“ zu dem Kloster Thangkor Soktsang geschickt. Und dort „nahmen sie willkürlich Mönche des Klosters und Mitglieder der Laiengemeinde fest“.
„Am späten Abend des Tages, an dem Konchok Sonam den Feuertod starb, wurde plötzlich ein Mönch namens Tenzin abgeführt. Und um 22 Uhr nahmen sie dann ganz unvermittelt Palden Gyatso mit“.
„In der Nacht zum 21. Juli wurden auch Konchok Sonams Lehrer, seine Mutter und Verwandten in Gewahrsam genommen und gründlich vernommen. Am Morgen des 22. Juli wurden sie aber wieder laufen gelassen“. Am 23. Juli wurde Sangay Palden dann abgeführt.
Abgesehen von den drei festgenommenen Mönchen, seien immer noch drei andere Tibeter in Gewahrsam, um wen es sich dabei handelt ist nicht klar.
Indessen wurden die Restriktionen in der Gegend verschärft. Unklar ist, was mit Konchok Sonams Leiche geschah, unbestätigten Berichten zufolge bestatteten seine Mitmönche ihn im Fluß.
Konchok Sonam, der als ein außerordentlich guter Schüler galt, soll zu seinen Freunden gesagt haben, daß „das Leben unter chinesischer Herrschaft den Tibetern ungeahntes Leid gebracht hat“.
Ein Neuankömmling aus Tibet, Tenzin Dawa (Name geändert), 36, ein Mönch des Klosters Barmi in Tsongru in derselben Region Dzoege berichtete dem TCHRD über die gegenwärtige Lage in Tibet und besonders in seiner Heimatstadt.
Er sagte, um Selbstverbrennungen und andere Proteste zu verhindern, hätten die Behörden in jedes Dorf Spione eingeschleust, um die Gespräche der Tibeter mitzuhören und ihre Aktivitäten zu verfolgen, außerdem zahlen sie in gewissen Klöstern den Mönchen nun monatliche Gehälter.
„Am 22. Mai 2013 gab es ein Meeting von Vertretern von 13 Bezirken in der Ortschaft Kyangtsa im Bezirk Dzoege. Dabei erhielten die zuständigen Offiziellen den Befehl, in jeder Gemeinde etwaigen Vorfällen von Selbstverbrennung zuvorzukommen und die Verantwortung für jeden politischen Zwischenfall unter ihrer Jurisdiktion zu übernehmen. Daraufhin wurden in viele Dörfer Spione entsendet, was nun sogar die ganz gewöhnliche Kommunikation und Interaktionen zwischen Tibetern schwierig macht, weil Verdacht und Mißtrauen ihre alltäglichen Begegnungen überschatten.
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