24. November 2013
Radio Free Asia, www.rfa.org

Sieben Tibeter infolge des Feuerprotestes von Tsering Gyal inhaftiert

Die chinesischen Behörden nahmen bei ihrem harten Vorgehen nach dem jüngsten Selbstverbrennungsprotest gegen Pekings Herrschaft in der Provinz Qinghai sieben Tibeter, darunter drei Mönche, fest.

Die sieben werden beschuldigt, in den Feuertod von Tsering Gyal am 11. November, einem 20jährigen Mönch aus dem Kloster Akyong im Bezirk Pema in der TAP Golog, involviert gewesen zu sein. Drei der Festgenommenen gehören diesem Kloster an, wo Gyal sich unter Rufen nach Freiheit für die Tibeter und einem Ende der chinesischen Herrschaft verbrannte.

„Kürzlich wurden sieben Tibeter festgenommen unter dem Verdacht, etwas mit der Selbstverbrennung von Tsering Gyal zu tun zu haben“, teilte ein Tibeter mit engen Kontakten zu der Gegend RFA mit. „Details wie die Namen der sieben stehen infolge des harten Vorgehens der Behörden im Bezirk Pema nicht zur Verfügung“. „Ihre Festnahme ist jedoch sicher und wurde bestätigt, es sind drei Mönche des Klosters Akyong und vier Laien aus dem Bezirk“. Auch weitere Mönche des Klosters wurden festgehalten.

Gyals Selbstverbrennung zog scharfe behördliche Maßregelungen in Pema nach sich, wo einer Quelle zufolge die paramilitärische Polizei von je 15 Mann „an jeder Straßenecke des Bezirks steht, wo sie die tibetischen Reisenden gründlich durchsucht“.

Die Internetverbindungen in der Gegend sind nun unterbrochen worden und die dort lebenden Tibeter dürfen sich nicht mehr frei bewegen, einige wurden sogar mit vorgehaltener Schußwaffe durchsucht.

„Die Bewegungsfreiheit der Tibeter ist stark eingeschränkt und die Behörden drohen damit, daß im Falle eines erneuten Feuerprotestes alle, die auch nur irgendwie damit zu tun haben könnten, streng bestraft werden“.

Die Behörden ließen nicht zu, daß andere Tibeter Gyals Familie aufsuchten, um ihr Beileid auszudrücken. Seine Behausung steht unter ständiger Aufsicht und die Bewegungen der Angehörigen werden genau verfolgt.

„Der ältere Bruder von Tsering Gyal wurde von der dortigen Polizeistation einbestellt, aber sie hielten ihn nicht fest und ließen ihn nach der Befragung nach Hause zurückkehren“, berichtet unsere Quelle. „Das Haus, wo Tsering Gyal wohnte, steht unter der direkten Überwachung durch die Regierungsleute“.

Mit Gyals Selbstverbrennung stieg die Zahl der Tibeter in Tibet, die sich in Brand setzten, um Freiheit zu fordern und daß der Dalai Lama nach Tibet zurückkehren möge, auf 123.

Zu diesem Feuerprotest kam es, nachdem viele Tibeter in Osttibet sowie in der TAR sich geweigert hatten, die chinesische Flagge auf ihren Hausdächern zu hissen, was zu erhöhten Sicherheitsvorkehrungen seitens der Behörden führte.

Die chinesischen Behörden nahmen schon viele Tibeter, denen sie vorwarfen, in die Selbstverbrennungsproteste involviert zu sein, fest und sperrten sie hinter Gitter. Einige wurden zu bis zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.