1. Februar 2013 |
Radio Free Asia, www.rfa.org
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Schlachthausabfälle in Markham verunreinigen Trinkwasser der TibeterDie Bewohner einer Gemeinde in Tibet drohten mit der Zerstörung eines von Chinesen betriebenen Schlachthauses, das ihre Trinkwasserzufuhr hochgradig beeinträchtigt. Die Behörden hatten all ihre Bitten, das Schlachthaus zu schließen, ignoriert. Das Schlachthaus in der Gegend von Markham (chin. Mangkang) in der TAR wurde vergangenen Juli nach Monaten der Verzögerung gebaut. Ortsansässige Familien hatten sich nämlich geweigert, den Grund und Boden für dessen Bau zu verkaufen, berichtete ein tibetischer Bewohner der Gegend unter der Bedingung, anonym zu bleiben. „Die Tibeter weigerten sich, dem chinesischen Besitzer ihr Land zu diesem Zweck zu verkaufen… Aber letzten Endes verkaufte doch eine Familie ihren Grund und Boden, um die deftige Summe von 350.000 Yuan (US$ 50,616) zu erhalten, und als die Anlage dann in Betrieb ging, mußten die dort lebenden Tibeter feststellen, daß die in den in der Nähe vorbeifließenden Fluß geworfenen Schlachtabfälle ihr Trinkwasser verschmutzen“. Am 29. Januar wurden dort ansässige Einwohner mit ihren Beschwerden bei der Gemeindeverwaltung von Markham vorstellig, bekamen jedoch zu hören, daß der chinesische Besitzer das Land legal erworben habe, weshalb der Schlachtbetrieb nicht gestoppt werden könne. Und die Polizei nahm drei Anführer der Abordnung, die ihre Petition vorgebracht hatten, fest. Die dort ansässigen Tibeter glauben, daß der chinesische Besitzer der Anlage lokale Beamte geschmiert hat, um zu seinen Gunsten zu entscheiden, und sie gelobten, das Schlachthaus zu zerstören, falls es nicht geschlossen würde. Konflikte um das Betreiben von Schlachthäusern in tibetischen Siedlungsgebieten führten in den letzten Jahren schon öfters zu Zusammenstößen zwischen Tibetern und Chinesen. Am 29. November 2011 griffen tibetische Viehhirten, wütend über den Diebstahl ihrer Yaks, ein Schlachthaus mit chinesischem Besitzer in Sichuan an, sie demolierten das Gebäude und warfen das Fleisch auf die Straße. Der Vorfall löste einen Streit zwischen Tibetern und der Ortspolizei aus, die Protestierenden entrissen der Polizei die Waffen und zerstörten deren Fahrzeuge (1). In einem Report von 2007 „No One has the Liberty to Refuse“ konstatierte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch aus New York „gezielte Proteste“ der Tibeter gegen Schlachthäuser in chinesischer Hand. „Ortsansässige in den Gegenden, wo es zu solchen Vorfällen kam, sagen, sie seien gezwungen worden, ihre Tiere auf einer Pro-Haushalt Quotenbasis zum Schlachten herzugeben“, heißt es in dem Bericht. In einigen Fällen wurden solche Protestaktionen auch von religiösen Persönlichkeiten angeführt, die sich gegen das Töten von Tieren für den Fleischkonsum aussprachen. (1) 3. Dezember 2011, „Tibeter nach Zusammenstoß mit chinesischen Schlachthausbetreibern festgenommen“ |
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