2. August 2013
Radio Free Asia, www.rfa.org

Politischer Gefangener Rongyal Adrak, der den Ruf nach Freiheit entfachte, in schlechtem Gesundheitszustand

Der prominente tibetische politische Gefangene Rongyal Adrak, dem nun das siebte Jahr im Gefängnis bevorsteht, befindet sich in schlechtem Gesundheitszustand. Er wird häufig geschlagen, weil er zu den ersten gehörte, die in der Öffentlichkeit Tibets Befreiung von der chinesischen Herrschaft und die Rückkehr des Dalai Lama forderten, sagte sein Neffe.

„Jedes Mal, wenn es einen Vorfall gibt, wo es um Tibets Freiheit geht, wird er als das ‚Streichholz’, welches das Feuer entfachte, mit Schlägen traktiert“, äußerte Adruk Tseten, ein Abgeordneter des Tibetischen Exilparlaments kürzlich RFA gegenüber.

„Er leidet nun an Rückenschmerzen und sein Augenlicht ist geschwächt“, sagte Tseten von seinem 59jährigen Onkel, der im Oktober 2007 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden war. „Natürlich ist es wegen der Sicherheitsmaßnahmen, die ihn völlig abschirmen, kaum möglich Einzelheiten über seine Lage zu erfahren“.

Rongyal Adrak auf der Tribüne

Am 1. August 2007, als er bei dem jährlichen Pferderennenfest in Lithang, TAP Kardze, Provinz Sichuan, auf der Tribüne stand, forderte Rongyal Adrak öffentlich Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama. Er wurde augenblicklich festgenommen, woraufhin es zu einer problematischen Situation zwischen den chinesischen Sicherheitskräften und den Tausenden von Tibetern kam, die seine Freilassung forderten. Im Oktober wurde er dann zu acht Jahren verurteilt.

Ein Jahr später kam es zu den weitverbreiteten Protesten auf dem gesamten Hochland, und Rongyals Adraks Rufe nach Einheit unter den Tibetern und Freiheit hallen seitdem durch ganz Tibet, wie Tseten in einer Erklärung des Tibetischen Exilparlaments am 1. August feststellte.

„Seit 2008 hat das Feuer des Protestes mit der Forderung nach Freiheit und der Rückkehr des Dalai Lama alle drei traditionellen Regionen Tibets ergriffen. Das sind die Slogans, die überall widerhallen“.

Indessen haben Rongyal Adraks Angehörige unter erheblichen Einschränkungen zu leiden und werden regelrecht schikaniert, fuhr Tseten fort. „Mitglieder der Familie, die ihr Studium an chinesischen Universitäten erfolgreich absolvierten, werden von guten Jobs ausgeschlossen“.

„Andere Verwandte, die von den Ortsansässigen in führende Positionen gewählt wurden, dürfen der Gemeinschaft nicht zu Diensten stehen und werden häufig von der Teilnahme an besonderen Anlässen in der Gegend von Lithang ausgeschlossen“. „Offizielle folgen ihnen auf Schritt und Tritt“.

Wie Rongyal Adrak erfahren auch andere inhaftierte Tibeter „grenzenloses Leid“, fuhr Tseten fort. „Deshalb sollten alle Nationen, Organisationen, Politiker und Einzelpersonen, die Gerechtigkeit und Freiheit lieben, Rongyal Adrak und andere, die sich für die Wahrheit opferten, unterstützen“.

Seit 2009 kommt es immer wieder zu sporadischen Demonstrationen und Selbstverbrennungen. 121 Tibeter haben sich bis jetzt als eine Herausforderung an die Herrschaft Chinas und im Verlangen nach der Rückkehr des Dalai Lama in Brand gesetzt. Die Menschenrechte in Tibet haben einen Tiefststand erreicht, gekennzeichnet durch willkürliche Festnahmen, Inhaftierungen, Folterungen und die Unterdrückung der Sprache und kulturellen Rechte.

In Gesprächen im Rahmen des jährlichen Menschenrechtsdialogs brachte das US-State Department „seine tiefe Sorge über Chinas immer vehementeres Vorgehen, um Andersdenkende zum Schweigen zu bringen und die Tibeter noch heftiger zu kontrollieren, zum Ausdruck.“

„Politische Maßnahmen, die der Wahrung der Stabilität dienen sollen, sind kontraproduktiv, wenn sie den chinesischen Bürgern ihre universalen Menschenrechte und Grundfreiheiten absprechen“, sagte der amtierende Staatssekretär für Demokratie, Menschenrechte und Arbeit Uzra Zeya bei einer Pressekonferenz in der US-Botschaft in Peking.

„Die Vereinigten Staaten bitten die chinesische Regierung dringend, „ohne Vorbedingungen echte Gespräche mit dem Dalai Lama oder seinen Vertretern aufzunehmen“, fuhr er fort.

Auf der Seite "Free Tibetan Heroes" gibt es eine Petition an den Parteisekretär von Sichuan: http://freetibetanheroes.org/free-runggye-adak/