6. Juni 2013 |
Radio Free Asia, www.rfa.org/English
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Dalai Lama mahnt streitende Gruppen in Rebkong, die sich um „yartsa gunbhu“ zanken, zur RuheDas geistliche Oberhaupt Tibets, der Dalai Lama, äußerte sich sehr betrübt über die tödlichen Zusammenstöße von rivalisierenden Dörfern in Tibet, zu denen es wegen des Zugangs zu dem parasitären Fungus gekommen ist. Dieser yartsa gunbhu genannte Pilz steht ob seiner angeblichen medizinischen Eigenschaften hoch im Kurs. Der Dalai Lama richtete diese Woche die dringende Bitte an sie, nachdem es am 30. Mai um das Einbringen des Raupenkeulenpilzes (cordyceps sinensis) zu Gewaltausbrüchen zwischen zwei rivalisierenden Gruppen in der Provinz Qinghai gekommen war mit mindestens zwei Toten und einigen Verletzten. Der Pilz, der nur entlang eines Gürtels auf dem tibetischen Hochland, der sich über eintausend Meilen von Westchina nach Nepal erstreckt, heimisch ist, befällt die Larve der Raupenkeulen-Motte, läßt seine Beute absterben und wächst schließlich aus dem Kopf der Raupe heraus (1). Er steht hoch im Kurs, weil man ihm medizinische Qualitäten zuschreibt, in China zum Beispiel die Steigerung der Libido. Der Dalai Lama forderte eine sofortige Einstellung der Streitigkeiten unter Tibetern wegen des Zugangs zu dem Gebiet, wo der Pilz wächst. Diese Kämpfe seien zu einer regelrechten „Krise“ geworden, meinte er. „Wir hörten, daß, wenn solche Vorfälle vorkommen, einige leichtfertige und dumme Leute, die, was immer ihnen gerade in den Sinn kommt, als Argument benutzen, dann zu Gewehren und Messern greifen, mit denen sie andere verletzen gänzlich ungeachtet der Loyalität, die sie der Gemeinschaft aller Tibeter schulden“, sagte er. „Ähnlich kam es in einigen Gegenden, wo der Raupenkeulenpilz gesammelt wird, in letzter Zeit zu Konflikten, einige Sippen taten sich zusammen gegen andere, was eine Krisensituation hervorrief. Ich werde traurig, wenn ich solche Dinge höre.“ Indem er den Tibetern hinter die Ohren schrieb, daß „Gewalt den Überzeugungen und dem Handeln aller, die an Karma und Buddhismus glauben, zuwiderläuft, sagte er auch, „daß solche Handlungen die Bemühungen, die ich mein ganzes Leben über machte, damit Tibet zu einem friedlichen und gewaltfreien Land werde, sabotieren“. „Deshalb wende ich mich aus nichts als Kummer und Sorge an euch alle Mönche und Laien gleichermaßen , sofort diese Handlungen einzustellen, die nur Schande über das tibetische Volk bringen. Wenn es in Zukunft wieder zu solchen Streitereien kommen sollte, müßt ihr sie auf eine andere Weise beenden“. Zu dem Zusammenstoß wegen des Raupenkeulenpilzes war es am 30. Mai im Bezirk Rebkong (chin. Tongren), TAP Malho (chin. Huangnan), Provinz Qinghai, gekommen. „Dörfler aus Shadrang schossen auf jene aus Lonchen, wobei sie zwei Personen töteten und drei verwundeten, einer davon befindet sich in kritischem Zustand“, verlautet aus der Quelle. „Am 31. Mai beschlossen die Dörfler aus Lonchen, geschlossen nach Shadrang zu ziehen, um „Rache zu üben“, doch andere Ortsansässige, angeführt von den Mönchen des Klosters Rebkong, überzeugten sie, nicht hinzugehen“, sagte die Quelle. „Chinesische Behörden schickten noch am selben Tage Sicherheitskräfte, um die Unruhen zu beenden“. Zu dem Vorfall kam es, nachdem bereits zwei Wochen zuvor am 17. Mai ein Kampf zwischen zwei Gruppen ausgebrochen war, bei dem ein Dorfbewohner eine Schnittwunde im Gesicht erlitt und einem anderem immer wieder mit einem Messer in den Nacken und Rücken gehackt wurde. „Anfänglich stießen und rempelten sie sich gegenseitig an, aber dann wurden die Messer gezogen und ein Dorfbewohner wurde ins Gesicht geschnitten und ein anderer wiederholt an Nacken und Rücken verletzt“. Die Ortsansässigen beschrieben diese Vorfälle als „eine große Schande“, verlautet aus der Quelle (2). (1) Anschauliche Bilder über das Wachstum und das Sammeln des Pilzes auf der Website des Ethnobiologen Daniel Winkler (2) Siehe auch: 30.4.2011, Die staatliche Regelung des „yartsa gunbu“-Handels - von TibetInfoNet |
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