Ein tibetischer Vater zweier Kinder verbrennt sich in Ngaba und stirbt
Konchok Tseten, ein 30jähriger tibetischer Nomade, verbrannte sich am 3. Dezember um 5 Uhr abends in der Gemeinde Meruma des Bezirks Ngaba in der TAP Ngaba. Er rief Slogans gegen die chinesische Herrschaft in Tibet und wünschte die Rückkehr des Dalai Lama, wie aus Quellen in Tibet verlautet.
Mit seinem Körper von Flammen umlodert vermochte er noch eine kurze Strecke entlang der Hauptstraße zu rennen, ehe er zusammenbrach.
Anwohner stießen mit der Polizei zusammen, als sie vergeblich versuchten, die Sicherheitskräfte daran zu hindern, den schwer verletzten Tseten mitzunehmen.
„In Flammen stehend rief er, der Dalai Lama möge lange leben und forderte seine Rückkehr nach Tibet“, teilte ein Tibeter mit Kontakten zu der Gegend RFA mit. „Er rief auch, die Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets möchten sich wiedervereinigen“.
„Selbst nachdem er zu Boden gefallen war, hielt er seine Hände, wie einige Augenzeugen sahen, zusammengelegt im Gebet und äußerte einige Worte, die aber unverständlich waren“.
„Die Polizei war sofort zur Stelle und versuchte den Brennenden zu entfernen, doch etliche Passanten, die zusammengelaufen waren, leisteten Widerstand und versuchten die Polizei aufzuhalten. Das Gerangel währte etwa eine Stunde, bis die Sicherheitskräfte ihn wegnahmen“, sagte ein anderer Tibeter.
Sein Bruder erinnert sich, daß Tseten im Sommer irgendwann zu ihm gesagt hatte: „Ich kann die Grausamkeiten, die die chinesische Regierung an uns Tibetern verübt, nicht mehr ertragen, und bei all den Selbstverbrennungen meiner tibetischen Brüder und Schwestern, die es bisher gab, werde ich mich vielleicht auch eines Tages opfern und Feuer an mich legen“. Tseten ist verheiratet und hat zwei Kinder, Chakdor Kyab, 4, und Paltsel Kyab, 3.
Die Polizei nahm Tsetens Frau Namnang und mehrere seiner Verwandten fest, ebenso ein paar Passanten, die mit der Polizei in Konflikt geraten waren. „Alle tibetischen Läden und Restaurants erhielten Anweisung zu schließen und etlichen Ortsansässigen wurden ihre Mobiltelefone weggenommen“.
Infolge der Unterbindung des Informationsflusses aus dem Bezirk Ngaba nach der Selbstverbrennung, gibt es im Augenblick noch keine Nachrichten über Tsetens Zustand oder ob er noch am Leben ist (1), den 124. Tibeter, der sich in Brand steckte, seit die Welle der Feuerproteste 2009 begann.
Die chinesischen Behörden zogen die Kontrollschraube drastisch an, um die Selbstverbrennungsproteste zu unterbinden, sie nehmen Tibeter, bei denen sie eine Verbindung zu den Feuervorfällen vermuten, fest und verurteilen sie zu Gefängnis, manche für bis zu 15 Jahren.
Sie versuchten auch, die Tibeter unter Druck zu setzen, damit sie eine offizielle Anordnung unterschreiben, die jede Art von Aktivität zur Unterstützung der Feuerproteste oder der Sympathie mit diesen verbietet.
(1) 5. Dezember: Die chinesische Polizei soll eine Urne mit Asche einer Verwandten seiner Frau ausgehändigt habe. Der Polizei zufolge tat er auf dem Weg nach dem Bezirk Barkham seinen letzten Atemzug. Diese kremierte die Leiche sofort.
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