Tibetischer Mönch stirbt bei seinem Feuerprotest gegen die skrupellose Politik Chinas, 13 „Verbote“ in Malho
Der 28jährige Kunchok Tenzin verbrannte sich an einer verkehrsreichen Kreuzung in der Nähe des Klosters Mori im Bezirk Luchu (chin. Luqu), TAP Kanlho (chin. Gannan), Provinz Gansu. Die Nachricht über seinen Protest erreichte die Außenwelt infolge von Kommunikationsproblemen erst zwei Tage nach dem Geschehen.
„Um 7 Uhr abends zündete er sich an einer wichtigen Wegegabelung unweit seines Klosters an, um gegen die drakonische Politik der Chinesen in Tibet zu protestieren, und er starb“, teilten die im Exil in Dharamsala lebenden Mönche Kanyak Tsering und Lobsang Yeshi mit.
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Konchok Tenzin
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Mönche von Mogri geben ihm die letzte Ehre
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„Noch vor Eintreffen der chinesischen Sicherheitskräfte gelang es einigen Mönchen, den Körper in das Kloster zu bringen, wo sie ihn dann noch in derselben Nacht kremierten“.
„Auf den Feuerprotest hin marschierten Sicherheitskräfte bei dem Kloster und in den benachbarten Ortschaften auf, die Ortsansässigen können sich nun nicht mehr frei bewegen“, fuhren die beiden Mönche aus Dharamsala fort.
Kunchok Tenzin sei in jungen Jahren in das Kloster eingetreten und für seine „glänzenden Leistungen beim Studium der tibetisch-buddhistischen Philosophie“ bekannt gewesen.
Mit seinem Feuerprotest erhöht sich die Zahl der Tibeter, die sich als eine Herausforderung an die chinesische Herrschaft in den von Tibetern besiedelten Gebieten, und aus Sehnsucht nach der Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet, selbst verbrannten, auf 114.
13 „gesetzwidrige Verhaltensweisen“ in Malho
Die chinesischen Behörden verschärften in letzter Zeit die Kontrollen in ganz Tibet, um den Selbstverbrennungsprotesten Einhalt zu gebieten, über ein Dutzend Tibeter, die beschuldigt wurden, etwas mit diesen Feuerprotesten zu tun gehabt zu haben, wurden zu Gefängnis verurteilt, manche bis zu 15 Jahren.
Dortige Quellen teilten RFA mit, daß die chinesischen Behörden als jüngste Maßnahme eine Liste von 13 „Gesetzwidrigkeiten“ aufgestellt hätten, die sie in der TAP Malho, Provinz Qinghai, verbreiteten, um die Tibeter vor Mithilfe bei der Selbstverbrennung und einer Reihe von anderen Aktivitäten, die sie als gegen China gerichtet ansehen, zu warnen.
Ein undatiertes Dokument, in dem aufgezählt wird, was alles verboten ist, etwa das Filmen von Selbstverbrennungsprotesten oder das Sammeln von Spenden für das Gemeinwohl, wurde in allen Städten und Dörfern des Bezirks Rebkong (chin. Tongren), TAP Malho (chin. Huangnan), verbreitet. RFA erhielt eine abgetippte Kopie des Dokuments.
Zweck der Verbote ist „der bessere Schutz der sozialen Stabilität und die Stärkung der Disziplin, indem derartige gesetzwidrige Verhaltensweisen geahndet werden“, heißt es in dem auf Tibetisch verfaßten Dokument.
Zu den nun verbotenen Aktivitäten gehören „Mittelbeschaffung im Namen des Allgemeinwohls“, genauer, für den Schutz der Umwelt und der tibetischen Sprache, Abhaltung von Gebetsritualen oder anderen religiösen Zeremonien, wenn diese auch nur eine „Spur “ von Unterstützung für die tibetische Unabhängigkeit erkennen lassen.
Weitere gesetzwidrige Aktivitäten sind das „Einschüchtern“ von Regierungsbeamten, die Anregung zu Selbstverbrennungen, die Behinderung der „Rettung“ der Selbstverbrenner durch die chinesischen Sicherheitskräfte, sowie das Versenden von Bildern und Informationen über diese Proteste an die separatistischen Kräfte im Ausland.
Die Liste verbietet den Tibetern insbesondere, „Bilder von Selbstverbrennungen zu machen und die Szene sowie Massenaufläufe zu filmen“, und „den separatistischen Kräften geheime Informationen zukommen zu lassen“. Damit sind die tibetischen Gruppen im Exil gemeint.
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