Wieder Selbstverbrennung in Nepal: Tibetischer Mönch stirbt an der Boudhanath Stupa
Heute verbrannte sich in Nepal ein tibetischer Mönch, um gegen Pekings Herrschaft in Tibet zu protestieren, und starb auf der Stelle. Es ist die dritte Selbstverbrennung eines Tibeters in dem kleinen Land.
Karma Ngedon Gyatso, 39, gebürtig auf dem Bezirk Damshung in der TAR, war am 30. Januar im Tibetan Refugee Center in Kathmandu eingetroffen. Da er wegen einer Behinderung nicht gehen konnte, gab einer Frau Geld, um Butterlämpchen an der Boudhanath Stupa für ihn zu entzünden. Er rezitierte Gebete und kroch dann in eine Ecke, wo er sich in Brand setzte.
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Karma Ngedon Gyatso
(Bildquelle: Woesers Blog)
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Eine Augenzeugin sagte, der Mönch sei mit gekreuzten Beinen dagesessen, als sie bemerkte, daß sein Schoß brannte. „Ich dachte, er habe Feuer gefangen, als er die Butterlämpchen anzündete. Aber dann sah ich, wie er sich eine Flasche Flüssigkeit, vermutlich Benzin, über den Kopf goß und direkt vor meinen Augen in Flammen aufging“.
„Er gab keinen Ton von sich, so weit ich es beurteilen kann. Ich rief um Hilfe. Dann kniete er in einer kauernden Stellung hin, sein Gesicht war verzerrt, aber er schrie überhaupt nicht“. „Zwei Minuten später goß ein Passant einen Eimer Wasser über ihn und löschte das Feuer. Ein anderer kam mit einem Feuerlöscher angerannt. Die Kleider des Mönches waren völlig verbrannt“. „Nach 15 Minuten traf die Polizei ein und nahm seinen in ein rotes Tuch gewickelten Körper mit“.
Er wurde in das Lehr-Hospital der Tribhuvan Universität geschafft, wo er für tot erklärt wurde. Die Pilgerstätte wurde sofort von der Polizei besetzt, die neue Sicherheitsmaßnahmen getroffen hat.
Karma Ngedon Gyatso „verbrannte sich an der heiligen Boudhanath Stupa an der Stelle, wo die Leute ihre Niederwerfungen machen“, teilte eine Quelle RFA mit. „Ich sah, wie die nepalische Polizei ihn auf einer hölzernen Bahre wegbrachte“.
Die Polizei bestellte die lokalen tibetischen Gemeindeführer zu einer Befragung wegen dieses tödlichen Vorfalls ein.
Aus einem Dokument, das RFA erhielt, geht hervor, daß Gyatso, dessen Vater Jamyang Tashi und dessen Mutter Ugyen heißen, von Tibet aus zuerst nach Indien gereist war, ehe er Ende Januar in Nepal ankam.
Die Selbstverbrennung ist die dritte bisher in Nepal und die fünfte unter Tibetern im Exil. Die zwei davor liegenden geschahen auch an der Boudhanath Stupa.
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Leute laufen nach der Selbstverbrennung vor der Stupa zusammen
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Im Februar legte ein 25jähriger tibetischer Mönch, Drongchen Tsering, Feuer an sich und starb. Auf Anweisung der nepalischen Behörden wurde sein Körper heimlich bei Nacht verbrannt, ohne daß die buddhistischen oder andere religiöse Rituale vollzogen worden wären, und das trotz wiederholter Bitten der tibetischen Gemeinschaft, daß zumindest Mönche dabei sein und Gebete darbringen dürften.
Über die erste tibetische Selbstverbrennung in Nepal wurde im November 2011 berichtet, als ein Mönch, namens Bhutok sich mit einer tibetischen Flagge umwickelte und dann anzündete. Buddhistische Pilger an der Stupa konnten die Flammen schnell löschen, so daß er überlebte.
Über 20.000 tibetische Flüchtlinge leben in Nepal. Chinas Umgang mit Nepal wird immer aggressiver, es verlangt von Kathmandu, alle irgendwie politisch anmutenden Aktivitäten der Tibeter zu unterbinden und bei der Kontrolle der Bewegung von Tibetern in beiden Richtungen über die gemeinsame Grenze aktiv mitzuwirken.
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