Tibetischer Mönch zu Gefängnis verurteilt, weil er die Feuerproteste befürwortete
Ein Gericht in der Präfektur Ngaba verurteilte einen Mönch zu viereinhalb Jahren Gefängnis, weil er sich angeblich für Unabhängigkeit für Tibet und zugunsten der Feuerproteste gegen die chinesische Herrschaft ausgesprochen habe.
Hortsang Tamdrin, der Disziplinär des Klosters Jonang im Bezirk Dzamthang (chin. Ramthang), der am 24. Oktober festgenommen worden war, wurde von dem Mittleren Volksgericht der Präfektur schuldig gesprochen, teilte ein in Indien lebender Tibeter RFA mit.
Das Kloster gehört zu der Jonang-Tradition, die im 13. Jahrhundert begründet wurde. Es ist eine Tradition des tibetischen Buddhismus, die sich von den vier Hauptlinien der Gelug, Nyingma, Sakya und Kagyu unterscheidet.
„Er wurde verurteilt, weil er die ‚Spaltung der Nation’ betrieben und Unabhängigkeit für Tibet gefordert habe“, sagte Tsangyang Gyatso, Kontakte zu der Region zitierend. „Man warf ihm auch vor, sich öffentlich für die Selbstverbrennungen ausgesprochen und die Anerkennung der Täter gefördert zu haben“. „Jetzt wurde er zu über vier Jahren Gefängnisverurteilt“.
Sein Alter und das Datum der Verurteilung sind nicht bekannt, ebenso wenig in welchem Gefängnis er sich befindet. Tamdrin, der aus dem Dorf Tsang in der Gemeinde Barma des Bezirks Dzamthang stammt, betätigte sich auch schriftstellerisch und gründete ein karitatives Werk. Er half Waisenhäusern, Heimen für Behinderte und jungen Mönchen aus diversen Klöstern der Gegend. „Er organisierte auch Ausstellungen buddhistischer Thangkas“, fuhr Gyatso fort. Er reiste oft nach China, wo er mehrere Gönner hatte, die ihm bei seinen mildtätigen Unternehmungen halfen.
Er soll angeblich Gebete und Totenrituale für die Personen, die sich selbst verbrannten, durchgeführt haben. Außerdem lobte er öffentlich diese Tibeter, die sich zur Einheit unter den drei traditionellen Provinzen Tibets bekannten. Er nannte sie die „großen Söhne und Töchter des Schneelandes“.
Die Behörden kreideten es ihm besonders an, daß er an einer öffentlichen Zeremonie zur formellen Anerkennung der Selbstverbrennungshelden teilgenommen hat.
Die offiziellen Stellen stacheln gerne die Jonang-Anhänger gegen den Dalai Lama auf und behaupten, wenn sie zur chinesischen Regierung hielten, seien sie weit besser dran, als wenn sie der „separatistischen“ Exilregierung folgten.
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