22. Februar 2013
Radio Free Asia, www.rfa.org

Sechs Tibeter in der Präfektur Chamdo brutal zusammengeschlagen und festgenommen

Am 10. Februar kam es zu einer Protestaktion in der Gemeinde Meyul des Bezirks Dzogang (chin. Zuogang), TAR, nachdem die Behörden verlangt hatten, daß alle Einwohner die chinesische Nationalflagge auf ihren Hausdächern hißten, teilte eine dortige Quelle dem Nachrichtendienst RFA mit.

„Doch die Tibeter weigerten sich, die Flaggen auf ihren Dächern wehen zu lassen“, verlautet aus der Quelle. „Statt dessen rissen sie sie herunter und trampelten darauf herum“. 

Bezirk Dzogang (Foto: TPI)

Chinesische Beamte verteilten auch Solarzellen als Geschenk an die Leute, doch die tibetischen Bewohner zerschmetterten sie zum Trotz.

Am 10. Februar, dem Vorabend des tibetischen Neujahrs, brachten dort ansässige Tibeter Plakate an den Mauern der chinesischen Regierungsgebäude an, auf denen sie Religionsfreiheit und Unabhängigkeit für Tibet forderten. Außerdem veranstalteten sie eine öffentliche Protestaktion.

Am folgenden Tag traf ein großes Kontingent chinesischen Sicherheitspersonals in der Gegend ein, um die Protestierenden in Gewahrsam zu nehmen. „Nachdem es am 10. Februar zu einem Protest gekommen war, nahmen die chinesischen Behörden in Dzogang sechs Tibeter fest und schlugen sie grausam zusammen, zwei erlitten sogar Knochenbrüche“, meldete auch Tibet Express.

„Einem der Festgenommenen wurden zwei Rippen gebrochen, während der andere einen Armbruch davontrug“.

Infolge der schwerwiegenden Einschränkung von Internet und Telefonverbindungen konnten die Namen der Festgenommenen noch nicht in Erfahrung gebracht werden, es könnte sein, daß sogar noch mehr als diese festgenommen wurden. „Die chinesische Regierung hat ein Riesenaufgebot an Sicherheitskräften in der Gegend eingesetzt und den gesamten Verkehr zu der Stadt Meyul blockiert“, fuhr die Quelle fort.

„Alle, die die Ortschaft verlassen wollten, wurden an dem bei einer Brücke eingerichteten Checkpoint,, über die die Straße dorthin führt, angehalten“. Unlängst suchten chinesische Offizielle auch die tibetischen Ortschaften und Dörfer der Gegend auf und notierten die Namen und Häuser der Bewohner.

2009 starb ein Tibeter in eben der Gegend von Dzogang, nachdem er brutal von der chinesischen Polizei zusammengeschlagen worden war. Thinley Ngodrub, 24, sein Bruder Thargyal, 23, und Pema Tsepak, 24, alle aus Tsawa Dzogang, riefen Slogans und trugen ein weißes Spruchband mit sich, auf dem „Unabhängigkeit für Tibet“ stand. Die drei wurden festgenommen und geschlagen. Pema erlitt so schwere Verletzungen an den Verdauungsorganen und Nieren, daß er zuerst in das Bezirkshospital von Dzogang eingeliefert wurde, aber wegen seines ernsten Zustands dann in das Präfekturhospital kam, wo er seinen Verletzungen erlag. 

21. Januar 2009, „Tibetische Demonstranten verprügelt und verhaftet