Selbstverbrennungen in Tibet gehen weiter: Zwei Tibeter zündeten sich in Ngaba an
In Fortsetzung der feurigen Episoden/Trends von Selbstverbrennung auch im neuen Jahr zündeten sich heute Nachmittag zwei Tibeter an. Einer von ihnen ist vermutlich gestorben. Im Augenblick gibt es keine Informationen über ihren Namen, ihr Alter oder andere Details.
Wie aus mehreren Quellen hervorgeht, geschah das Schreckliche um 14.40 Ortszeit in der aufgewühlten Gegend von Ngaba, die seit März 2011 alleine 10 Fälle von Selbstverbrennung erleben mußte.
Augenzeugen zufolge waren es zwei Personen, ein Mönch und ein Laie, die sich auf einer der Hauptstraßen der Stadt Ngaba unweit des Klosters Kirti in Brand steckten. „Man hörte denjenigen, bei dem es sich vermutlich um einen Laien handelt, nach der Rückkehr des Dalai Lama rufen, ehe die chinesischen Sicherheitskräfte die Flammen löschten und ihn verschwinden ließen“. Nichts ist bekannt über seinen Zustand oder wohin er gebracht wurde.
Ein Tibeter aus der Gegend Ngaba, der zu den Belehrungen des Dalai Lama zu der Kalachakra-Zeremonie nach Bodh Gaya in Nordindien gereist war, sagte [nach einem Telefonat in seine Heimat], von Flammen umzingelt hätten sie ihre Hände in der Geste des Gebets zusammengelegt und gen Kirti geblickt: „Mit gefalteten Händen standen sie gegen das Kirti Kloster gewandt und riefen Parolen, von denen ‚Lang lebe Seine Heiligkeit der Dalai Lama’ und ‚Wir fordern die Rückkehr Seiner Heiligkeit des Dalai Lama nach Tibet’, hörbar waren“.
Ein Augenzeuge bestätigte, daß das chinesische Sicherheitspersonal sofort zur Stelle war und die beiden gewaltsam wegbrachte. „Die Flammen waren gewaltig, und der Laie ist wahrscheinlich gestorben, auch für den Mönch seien die Chancen, überlebt zu haben, gering“.
Es sind diese die 13. und 14. Fälle von Selbstverbrennung in Tibet seit dem März 2011. Sie ereigneten sich, während Tausende von buddhistischen Pilgern aus der ganzen Welt diese Woche in Bodhgaya weilen, um dem Dalai Lama zu lauschen, der die religiösen Belehrungen zum „Kalachakra“ gibt.
Mindestens 9.000 Tibeter, die Inhaber chinesischer Pässe sind, und schätzungsweise 1.200 chinesische Buddhisten aus China haben sich bei dem Pilgerbüro in Bodh Gaya registriert. Einer der anwesenden Tibeter telefonierte mit seiner Familie in Ngaba, weil er sie die Stimme des Dalai Lama hören lassen wollte. Da erfuhr von dem heutigen Vorfall. „Sie ersuchten mich, dem Dalai Lama eine Opfergabe zu übergeben und um seine Gebete für jene zwei, die sich verbrannten, zu bitten“.
In letzter Zeit waren Flugblätter in der Gegend von Ngaba aufgetaucht mit der Botschaft, daß noch viel mehr Tibeter bereit seien, sich für die gemeinsame Sache Tibets selbst zu verbrennen.
Stephanie Bridgen, die Leiterin von Free Tibet, kommentierte: „Diese jüngsten Selbstverbrennungen sind ein weiterer Beweis dafür, daß das, was gegenwärtig in Tibet geschieht, eine tiefgreifende und kontinuierliche Zurückweisung der chinesischen Besatzung ist“.
„Es ist ein Armutszeugnis für die internationale Gemeinschaft, daß 14 Menschen in verschiedenen Teilen Tibets sich freiwillig in Brand setzten, die Welt aber nicht reagiert hat. Wir müssen damit rechnen, daß sich solche Protestakte noch fortsetzen werden, solange die Weltpolitiker die Augen vor der verzweifelten Situation in Tibet geschlossen halten“.
|