Drittes Feueropfer in drei Tagen: Wangchen Norbu verbrennt sich in Kangtsa
Ein Tibeter verbrannte sich am 19. November in Kangtsa (chin. Gangca), einer Gegend nördlich des Kokonor, die an die Heimat des 10. Panchen Lama grenzt, aus Protest gegen die fortgesetzte Besetzung Tibets durch China.
Wangchen Norbu, 25, setzte sich um etwa acht Uhr abends in der Nähe des Kangtsa Gaden Choephel Ling Klosters in der TAP Tsoshar (chin. Haidong), Kreis Yazi (chin. Xunhua), Amdo (chin. Qinghai), in Brand. Er starb am Ort seines Protestes.
„In Flammen stehend schrie er, daß der Dalai Lama nach Tibet zurückkehren, der Panchen Lama freigelassen und den Tibetern Freiheit gegeben werden solle“, verlautet aus einer Quelle, die anonym bleiben möchte.
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Wangchen Norbu Portraitaufnahme
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Unter einem Portrait des Dalai Lama aufgebahrt
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Wangchen Norbu hinterläßt seinen Vater Tenzin und seine Mutter Khandro Tso. Einer anderen Quelle zufolge, die den Vorfall bestätigte, war Norbu bei einer Gebetsversammlung am 8. November in dem Kloster mit dabei, als für diejenigen, die ihr Leben in den Selbstverbrennungsprotesten verloren, gebetet wurde. Mönche und Laien brachten Tausende von Butterlämpchen dar und rezitierten Gebete für ein langes Leben des Dalai Lama.
„Er war zutiefst erschüttert, als er sah, wie viele der älteren Tibeter von Kummer und Trauer überwältigt, ohnmächtig wurden“.
Sein verkohlter Körper wurde später auf das Klostergelände getragen, wo eine große Zahl von Mönchen und Ortsansässigen sich eingefunden hatte, um ihm die letzte Ehre zu erweisen und für ihn zu beten.
Um halb elf Uhr abends wurden seine Überreste im Beisein einer großen Menge von Mönchen und Laien, die beteten und laut riefen, der Dalai Lama möge lange leben, eingeäschert.
„Plötzlich waren auch einige Polizisten da“. Die Lage wird als „angespannt“ beschrieben mit einem Rieseneinsatz chinesischer bewaffneter Kräfte in der Region.
Wangchen Norbus Protest folgte zwei Tage auf die feurigen Tode zwei anderer Tibeter im Bezirk Rebkong. Am 17. November setzte sich Chakmo Kyi auf der Schwelle des Finanzamts in der Stadt Rongwo in Brand, wonach es zu einem Gerangel zwischen den Tibetern und den Sicherheitskräften um ihren verkohlten Körper kam.
Und Sangdag Tsering, 24, verbrannte sich drei Stunden später vor einem örtlichen Regierungsgebäude in der Stadt Dokar Mo im Bezirk Rebkong. Erst kurz zuvor hatten die Behörden verfügt, daß es den Bewohnern der Gegend von nun an verboten ist, denen, die sich verbrannten, ihre Ehrerbietung zu erweisen oder mit ihren Verwandten wehzuklagen.
Mit Wangchen Norbus feurigem Protest gab es alleine in diesem Monat schon 15 Selbstverbrennungen. Insgesamt 77 [79] Tibeter setzten sich seit 2009 in Tibet in Brand, sie forderten Freiheit in Tibet und die Rückkehr Seiner Heiligkeit des Dalai Lama aus dem Exil.
„Das Ausmaß dieser Proteste nun fast auf täglicher Basis ist ein deutlicher Beweis, daß die Tibeter die chinesische Herrschaft gänzlich ablehnen“, sagte Stephanie Brigden, die Direktorin von Free Tibet. „Wie viele Protestaktionen will China denn noch unterdrücken.… Wie viele Tibeter will die Welt denn noch auf diese Weise sterben sehen, ehe sie deutliche, energische Schritte unternimmt, um für diese Krise eine Lösung zu finden?“
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