12. Februar 2012 |
Tibetan Review, www.tibetanreview.net, Radio Free Asia, www.rfa.org
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Entlassungstermin für Hunderte von tibetischen Pilgern in Gewahrsam immer noch unklarHunderte von Tibetern, die in der ersten Januarhälfte festgesetzt wurden, nachdem sie von einer Pilgerreise nach Indien und Nepal zurückkehrten, werden immer noch in Hotels in und um Lhasa festgehalten, und es gibt keine Information darüber, wann sie freigelassen werden. Überraschenderweise hatte China neuntausend Tibetern erlaubt, nach Indien zu reisen, um die Kalachakra-Belehrungen des Dalai Lama in Bodh Gaya im indischen Staat Bihar vom 1. bis 10. Januar zu besuchen. Bei ihrer Rückkehr nach Tibet wurden sie jedoch samt und sonders arrestiert. Unter den Festgehaltenen befinden sich auch pensionierte Parteimitglieder und Regierungsangestellte, ebenso wie Kranke und Leute in den Achtzigern. „Mindestens 700 oder 800 könnten es sein, die in Lhasa festgehalten werden“, heißt es aus einer Quelle. „Man hat sie in Hotels eingesperrt, wo sie politisches Material studieren und Geständnisse ablegen müssen. Die Behörden bedrängen sie mit Fragen ohne Ende“. Sie werden über ihre Aktivitäten und Kontakte in Indien ausgefragt und intensiver politischer Schulung unterzogen, während sie gleichzeitig, solange ihre unbestimmte Haftzeit andauert, für Essen und Unterbringung bezahlen müssen. Einer tibetischen Quelle in Nepal zufolge wurden die Pilger, die von Nepal aus zurückkehrten, an der Grenze in Dram „gründlich durchsucht“ von den Behörden. „Sogar tibetische Arzneien, die aus dem Tibetan Medical Centre in Dharamsala stammen und so gekennzeichnet waren, sowie heilige Pillen wurden ihnen wegen angeblicher politischer Bedeutung weggenommen“. Ihre Angehörigen werden im Ungewissen gehalten über ihren Aufenthaltsort oder wann sie freigelassen werden. Manche werden auch von der Polizei festgehalten. Viele der Pilger sind mitten in der Nacht aus ihren Häusern abgeführt worden. Etwas zuvor wurden die aus Osttibet stammenden Pilger, die ebenfalls festgenommen und vernommen wurden, mit dem Zug nach Hause geschickt, und es ist zu befürchten, daß sie an ihren jeweiligen Wohnorten in den Provinzen Qinghai, Sichuan, Gansu und Yunnan in ähnlicher Weise von den Behörden schikaniert werden (1). Sogar diejenigen, die per Flugzeug ankamen und in Chengdu landeten, von wo aus sie nach Hause zurückkehren wollten, wurden in der Stadt festgenommen. „Einfach jeder, der vom Kalachakra zurückkehrte, ist festgenommen worden“, meinte eine Quelle im Exil. „Das ist doch irrsinnig“. (1) 31. Januar 2012. „Hunderte von aus Indien zurückgekehrten tibetischen Pilgern zwangsweise nach China verbracht“ |
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