Mönch Tenpa Dhargyal gestorben, Zahl der Todesopfer durch Selbstverbrennung erreicht 25
Die Behörden verweigern die Herausgabe des toten Körpers an seine Mitmönche und äschern ihn ein.
Ein tibetischer Mönch starb am 7. April, eine Woche, nachdem er sich aus Protest gegen die chinesische Herrschaft in Tibet selbst verbrannt hatte.
Tenpa Dhargyal, 22, starb in einem Krankenhaus, in das er nach seiner Tat am 30. März in Barkham (chin. Ma’erkang) in der TAP Ngaba, Provinz Sichuan, eingeliefert wurde, teilte Kanyag Tsering aus Dharamsala mit und fügte hinzu, die chinesischen Behörden hätten die Übergabe des Körpers an seine Mitmönche aus dem Kloster Gyalrong Tsodun Kirti verweigert und ihn sofort eingeäschert.
„Als die Mönche die Asche zu ihrem Kloster trugen, folgten ihnen die chinesische Polizei und Mitarbeiter des PSB in drei Fahrzeugen. Und von den Tibetern, die die Überreste in Empfang nahmen, verlangten diese, daß sie ein Dokument mit mehreren restriktiven Bedingungen durch ihren Daumenabdruck bestätigten“, fuhr er fort.
Chime Palden, 21, der andere Mönch, der sich zusammen mit Tenpa Dhargyal verbrannt hatte, starb nach einem Tag. 33 Tibeter haben sich seit 2009 in Flammen gesetzt, 25 von ihnen erlagen bisher den schweren Brandverletzungen.
Die Mönche des Klosters Gyalrong Tsodun Kirti führten die Totengebete für Dhargyal durch. „Auf der dem Kloster gegenüberliegenden anderen Seite des Flusses ist nun ein großes Kontingent chinesischer Sicherheitskräfte stationiert. Sie exerzieren dort, um den Tibetern Furcht einzuflößen“, erklärte Tsering weiter.
Die Protestaktionen der Tibeter durch Selbstverbrennungen haben in Sichuan und anderen von Tibetern bewohnten Provinzen von Qinghai und Kardze (chin. Ganzi) als auch in der Autonomen Region Tibet (TAR) zu einem erheblich verschärften Vorgehen der Sicherheitsbehörden gegen sie geführt.
Nach Aussagen von Exiltibetern haben die chinesischen Behörden, abgesehen davon, daß sich Hunderte von Mönchen in Haft befinden, massenhaft tibetische Schriftsteller, bildende Künstler, Sänger, Pädagogen verhaftet, weil diese sich für die Erhaltung der tibetischen Identität eingesetzt hatten.
Die chinesische Regierung bezeichnete die „Selbstverbrenner“ als Terroristen, Ausgestoßene, Verbrecher oder Geisteskranke und bezichtigte den Dalai Lama, er habe sie zu ihren Taten ermutigt, die den buddhistischen Lehren zuwiderliefen.
Er machte jedoch deutlich, daß er die Selbstverbrennungen nicht befürworte, und machte vielmehr Chinas „rücksichtlose und widersinnige“ Politik in Tibet für diese Protestform verantwortlich. Er rief die chinesische Regierung auf, ihre „repressive Politik“ in Tibet zu ändern, zum Beispiel die Schikanen gegenüber den Klöstern und die Zurückdrängung der tibetischen Sprache einzustellen.
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