Tibetischer Mönch in Lhasa “aus Versehen” erschossen, Familie soll seinen Tod vertuschen
Am 6. September erschoß ein chinesischer Wachmann einen tibetischen Mönch in der Hauptstadt Lhasa. Die Polizei sprach von einem „versehentlichen Schuß, aber später befahlen die Behörden der Familie des Mönches, seinen Tod zu verschleiern und zu verhindern, daß die Nachricht nach draußen gelange und sich verbreite.
Der etwa 40jährige Sonam Dorje war nach Lhasa gefahren, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Er stand in der Nähe einer Polizeistation bei der Tagesstätte No. 1 im Stadtsektor Trin Konchu, als ihn eine Kugel in den Rücken traf, wie eine dortige Quelle RFA mitteilte.
Der Mönch aus dem Kloster Ganden wurde “in die Herzgegend“ geschossen. „Sie brachten ihn sofort ins Krankenhaus, doch er konnte nicht mehr gerettet werden“. Später erklärte die Polizei, daß in der Nähe der Tagesstätte stationierte Wachleute versehentlich auf Dorje geschossen hätten.
Nach der Schießerei befahlen die Behörden den Zeugen des Geschehens, Stillschweigen über den Vorfall zu bewahren und drohte jedem, der sich nicht an diese Weisung halte, mit Festnahme.
Die Bitte der Mönche des Klosters Ganden um die Überstellung der Leiche an sie wurde von der Polizei abgelehnt, statt dessen händigten sie einen Tag später die Leiche den Angehörigen des Mönches im Kreis Meldro Gongkar aus.
Sonam Dorje kommt ursprünglich aus dem Dorf Bang-nga im Kreis Medro Gongkar der Präfektur Lhasa. Seine Eltern sind beide 77 Jahre alt. „Dorjes Angehörige erhielten irgend einen Geldbetrag als Entschädigung, aber unter der Auflage, daß sie Außenstehenden gegenüber so täten, als sei ihr Sohn an einer Krankheit gestorben, aber nicht erschossen worden“, fuhr die Quelle fort.
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