Überall in Tibet neue Polizei-Kontrollpunkte: Restriktionen für Pilger und Reisende
China versucht die Kontakte von Zentraltibet mit den östlichen Unruhegebieten einzuschränken.
Die chinesischen Behörden richten nun überall in der Autonomen Region Tibet Polizeistationen und Checkpoints ein, um die Aktivitäten von gewöhnlichen Bürgern und Reisenden nach Lhasa besser überwachen zu können.
Diese neuen Sicherheitsmaßnahmen erfolgen als Antwort auf die Welle der Selbstverbrennungen in Osttibet, die Proteste gegen die chinesische Herrschaft und die dort laut gewordenen Forderungen nach der Rückkehr des Dalai Lama.
|
Route von Kham nach Lhasa (RFA)
|
Wie ein Tibeter aus den östlichen Landesteilen, der gerade in Lhasa angekommen ist, RFA mitteilte, werden Pilger auf der Route nach Lhasa und andere Reisende, die ohne gültige Ausweispapiere angetroffen werden, unterwegs gestoppt und an ihre Herkunftsorte zurückgeschickt.
„Die Pilger müssen ihre Personalausweise und die chinesischen Lebensmittelkarten bei sich haben, wer ohne diese erwischt wird, muß umkehren… Ich zählte über 50 Kontrollpunkte auf meiner Reise“, sagte er und fügte hinzu, östlich von Lhasa seien in den Bezirken Pome, Pashoe und Nyingtri bereits neue Checkpoints errichtet worden.
„Ehe sie Lhasa betreten dürfen, werden Reisende und Pilger in der Ortschaft Rito im Kreis Meldro Gonkar eingehend ausgeforscht. Sie müssen die Gründe für ihre Reise nennen und angeben, wo sie absteigen werden“.
Selbst nach so einer strengen Überprüfung dürfen die Auswärtigen nicht mehr als einen Monat in Lhasa bleiben, sie müssen sich bei ihrer Ankunft bei der Polizei registrieren lassen, und vor ihrer Abreise wieder abmelden. „Es wird verlangt, daß sie die Adresse angeben, wo sie wohnen werden und Auskunft geben über die Personen, von denen sie aufgenommen werden, ja sogar über deren Arbeitsstellen“. „Und jede Woche müssen sie sich bei der Polizei melden“.
Pilger aus Kham und Amdo, den Regionen, wo es zu den Selbstverbrennungen und anderen Protestaktionen kam, unterliegen besonders strengen Bestimmungen.
Indessen meldete Tibet-Radio in Lhasa am 5. Mai, daß im Bezirk Chamdo der Präfektur Chamdo entlang der Straßen etwa 50 Polizei-Kontrollhäuschen aufgestellt worden seien, wobei die Einrichtung weiterer Überwachungsstationen in den zehn anderen Bezirken der Präfektur folgen werde. Die Stationen im Bezirk Chamdo seien schon personell besetzt und voll funktionsfähig.
Etwa 130 ähnliche Kontrollstationen, die von den Ortsansässigen als „Hundezwinger“ bezeichnet werden, sind bereits in der Stadt Lhasa in Betrieb, verlautet aus einer anderen dortigen Quelle.
|