1. Mai 2012
Radio Free Asia, www.rfa.org

Enteignungen von Land in Amdo, um Tausende von chinesischen Migranten anzusiedeln

Wie tibetische Einwohner berichteten, haben die chinesischen Behörden das Land von fünf Nomadensiedlungen im Bezirk Gepasumdo (chin. Tonde) in der TAP Tsolho (chin. Hainan) in der Provinz Qinghai zwangsenteignet, um es Tausenden von neuen chinesischen Migranten zur Verfügung zu stellen.

Es sei zu befürchten, daß durch diese Migrationswelle eine für zwei hydroelektrische Projekte neu angelegte chinesische Stadt noch mehr anschwellen wird, fügten sie hinzu.

Bau eines neues Staudamms

„Am 25. April hielten chinesische Regierungsbeamte ein Meeting mit Vertretern aus fünf Nomadensiedlungen ab“. „Nach diesem Meeting wurden die tibetischen Bewohner der Dörfer Setong, Dragmar, Seru, Machu und Goekar gezwungen, 60% ihres Landes herzugeben und noch in diesem Jahr 54% ihres Viehs abzuschaffen“.

Die Beamten erklärten den Einheimischen, der vom Staat übernommene Grund und Boden würde eingezäunt, und ihre Tiere dürften sich dort nicht mehr tummeln, und sie wiesen sie an, die Zahl der Tiere durch den Verkauf an Schlachthäuser zu reduzieren.

„Bei dem Meeting wehrten sich die tibetischen Vertreter aus den fünf Dörfern geschlossen gegen den Plan der Chinesen, ihnen ihr Land wegzunehmen.“ Später kehrten die Regierungsbeamten ins Bezirkszentrum zurück und zwangen die Bewohner von Setong, Dragmar und Seru, ihren gesamten Landbesitz dem Staat zu überlassen.

„Der den Tibetern von den chinesischen Behörden weggenommene Grund und Boden ist dafür vorgesehen, über 30.000 chinesische Migranten aufzunehmen. Dies könnte zum Wachstum einer neuen chinesischen Stadt beitragen“, sagte ein Tibeter aus der Gegend.

Die Behörden bauen auch zwei weitere Wasserkraftwerke in der Gegend, und es muß damit gerechnet werden, daß noch etwa 100.000 Chinesen nachkommen werden.

China treibt seine Politik der Umsiedlung von Hunderttausenden tibetischer Nomaden von ihrem angestammten Grasland in Kolonien fester Behausungen mit immer größerem Tempo voran, besonders in gewissen Gegenden Tibets. „Diese Politik hat für die tibetischen Viehhirten verheerende Auswirkungen, sie können ihren Lebensunterhalt nicht mehr auf traditionelle Weise bestreiten, und eine ganz besondere Form der tibetischen kulturellen Identität ist akut vom Untergang bedroht“.