Zwei tibetische Schriftsteller-Mönche des Klosters Palyul festgenommen
Die chinesische Polizei nahm zwei Mönche fest, die über die Zustände in Tibet schrieben.
Sicherheitsbeamte in der Provinz Sichuan nahmen zwei tibetische Mönche fest, die in ihren Schriften Kritik an der chinesischen Politik in Tibet übten. Sie werden nun an unbekanntem Orte festgehalten, wo die Gefahr groß ist, dass sie gefoltert werden.
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Tashi Dhondup
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Kelsang Gyatso
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Wie aus einer Quelle, die anonym bleiben möchte, verlautet, wurden Tashi Dondrub und Kelsang Gyatso, die auch unter ihren Pseudonymen Mewod und Gomkul bekannt sind, am 14. Juli im Kloster Palyul in der TAP Kardze (chin. Ganzi), verhaftet.
Tashi Dondrub ist aus Yushog, Gemeinde Samkha des Bezirks Riwoche in der Präfektur Chamdo der TAR, und der Vorsitzende eines Literaturzirkels mit Namen ‚Der Zustand unserer Schneeberge’“. Kelsang Gyatso, ein prominentes Mitglied desselben Zirkels und Gesangsmeister im Kloster, stammt ursprünglich aus der Gegend von Nangchen in der Provinz Qinghai.
Die Schüler und Angehörigen der zwei Mönche sind in tiefer Sorge um ihr Wohl: „Alle in unserer Gegend Festgenommenen werden nämlich von den Chinesen gefoltert“, fügte die Quelle hinzu.
Eine zweite Quelle bestätigte die Festnahmen: „Zwei Mönche des Klosters Palyul, die mit den Namen Mewod und Gomkul signieren, wurden gestern festgenommen. Keiner kennt den Grund für ihre Festnahme. Aber vor zwei Jahren schrieb Mewod ein Buch mit dem Titel ‚Schmerzliche Hoffnung’ und Gomkul veröffentlichte ein Buch, das den Titel ‚Meine Mitleid erregende Welt’ trägt“.
China hat seit den weitverbreiteten Demonstrationen von 2008 Dutzende tibetischer Schriftsteller, Künstler, Sänger und Pädagogen eingesperrt, weil sie für ihre kulturelle und nationale Identität eintraten. Und buddhistische Mönche und Nonnen, die oftmals bei den Protestaktionen gegen die chinesische Herrschaft an vorderster Front stehen, wurden in großer Zahl ins Gefängnis gesteckt.
In Tashi Dondrups Heimatbezirk Chamdo „steht jedes einzelne Kloster unter der strengen Überwachung durch die chinesischen Sicherheitskräfte… Sogar Einsiedeleien in den Bergen werden beobachtet. Diese Art einschneidender Einschränkungen des täglichen Lebens in den Klöstern veranlaßte viele Mönche, sie zu verlassen und in ihre Dörfer zurückzukehren“, fuhr die Quelle fort.
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