Chinesische Polizei misshandelt und verhaftet sechs Tibeter in Kardze und in Sog
Die chinesische Polizei hat unabhängig voneinander sechs tibetische Mönche festgenommen, weil sie gegen die Herrschaft Pekings protestiert, Flugblätter mit der Forderung nach Unabhängigkeit verteilt und Bilder der Selbstverbrennungen im Internet angeschaut hatten.
Der Mönch Khedrup Dorje, 38, wurde letzte Woche schwer geschlagen und festgenommen, weil er in der TAP Kardze demonstriert hatte. Khedrub Dorje aus dem Kloster Dza Samdrup demonstrierte am 7. März im Beisein zahlreicher anderer Tibeter vor einem Restaurant. Niemand weiß, wohin er gebracht wurde, noch wie sein Gesundheitszustand ist. Ebensowenig ist bekannt, was für Parolen er rief und ob andere Personen ihn dabei unterstützten.
Eine andere Quelle bestätigte den Vorfall: „Nachdem Khedrup Dorje kurzzeitig ein paar Parolen gerufen hatte, nahm die Polizei ihn unter Schlägen fest und führte ihn ab“.
Bei einem anderen Vorfall am 11. Februar wurde auch ein Tibeter mit Schlagstöcken und Gewehrläufen traktiert. Tashi Palden demonstrierte um etwa 11 Uhr friedlich auf dem Marktplatz der Präfektur Kardze Er rief Slogans wie „Lange lebe Seine Heiligkeit der Dalai Lama“ und „Unabhängigkeit für Tibet“.
Indessen wurden am 4. März in der Nähe des Klosters Sog Tsenden in der Präfektur Nagchu der TAR verstreute Flugblätter gefunden, auf denen die Unabhängigkeit Tibets und die Rückkehr des Dalai Lama gefordert wurden.
Bereits im Dezember war das Kloster Schauplatz einer ähnlichen Flugblattaktion gewesen, woraufhin ein Mönch verschwand und zwei andere in Gewahrsam genommen wurden. Die Sicherheitskräfte nahmen den jüngeren Mönchen Fingerabdrücke ab, und ihr Verdacht fiel auf den19jährigen Kelsang Tsultrim. „Anfänglich dachten die Dorfbewohner, er habe sich versteckt, um der Verhaftung zu entgehen. Aber da man zwei Monate lang nichts mehr von ihm gehört hat, glauben sie nun, er sei festgenommen worden“.
Und noch zwei Mönche desselben Klosters, Choeying Jampa und Choeying Loga, sind 10 Tage im Polizeigewahrsam gewesen, wo sie intensiv verhört wurden.
Am selben Tag nahm die Bezirkspolizei von Sog die Mönche Choeying Logyal, 31, und Choephel Dawa, 21, fest, weil sie Bilder der Selbstverbrennungen in Kirti online angeschaut hatten. Anfang Februar wurden sie in einem geheimen Verfahren zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Derzeit sind in allen größeren Klöstern im Bezirk Sog drei bis fünf chinesische Beamte stationieret, während die kleineren von einem Kader observiert werden.
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