13. Januar 2012
Radio Free Asia, www.rfa.org

Tibeter aus Ngaba in einem geheimen Verfahren verurteilt

Die chinesischen Behörden in der Provinz Sichuan verurteilten einen tibetischen Demonstranten zu einer Gefängnisstrafe, nachdem sie ihn neun Monate lang festgehalten, geschlagen und gefoltert hatten.

Wie eine Quelle aus Tibet verlauten läßt, wurde Kalsang aus der Thangwa Mai Tragyal Familie mit einer Haftstrafe von drei Jahren in das Gefängnis Miyang in der Nähe der Provinzhauptstadt Chengdu verlegt.

„Nach seiner Festnahme verbrachte die Polizei den 42jährigen Kalsang in das Bezirkshaftzentrum von Ngaba und schlug und folterte ihn heftig… Dann verschwand er, und neun Monate lang hörte man nichts mehr von ihm“. „Erst vor wenigen Tagen, in der ersten Januarwoche, erfuhr seine Familie, daß er in einem geheimen Verfahren zu drei Jahren Haft verurteilt worden war“.

„Seine Angehörigen wurden nicht über die Festnahme, noch über das Urteil informiert“, teilte ein in den USA wohnender Verwandter Kalsangs mit. „Anfänglich wußten sie nicht einmal, in welchem Gefängnis er inhaftiert ist“. „Seine Eltern, seine Frau und drei Kinder, wohnen in Ngaba, keiner von ihnen durfte ihn besuchen. Sie sind für ihren Unterhalt auf den Ackerbau angewiesen“, sagte er.

Kalsang, der auch Gonkar genannt wird, wurde im März nach der Selbstverbrennung des Mönches Phuntsog vom Kloster Kirti, der sich aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über Tibet in Brand gesetzt hatte, festgenommen. Die chinesischen Sicherheitskräfte gingen daraufhin massiv gegen das Kloster Kirti vor und nahmen gewaltsam 300 Mönche in Gewahrsam.