14. März 2012
Radio Free Asia, www.rfa.org, Free Tibet, www.freetibet.org

Tibetischer Mönch in Rebkong legt Feuer an sich - Tausende von Schülern protestieren in Amdo

Am Mittwoch, dem 14. März, verbrannte sich ein tibetischer Mönch in seinem Kloster in der Provinz Qinghai, während Tausende von Schülern für eine Reform im Bildungswesen demonstrierten.

Jamyang Palden

Die Selbstverbrennung im Kloster Rongpo (oder Rongwo) im Bezirk Rebkong (chin. Tongren), TAP Malho (chin. Huangnan), Provinz Qinghai, brachte Hunderte von Ortsansässigen dazu, gegen die chinesische Regierung zu demonstrieren.

Einen Tag früher hatten um die 4.000 Mittelschüler für die Verwendung der tibetischen Sprache im Unterricht und andere Rechte in Rebkong und in dem Nachbarbezirk Tsekhog (chin. Zeku) demonstriert. Sie wurden daraufhin am Verlassen der Schule gehindert. „Die Behörden hielten sie alle auf dem Schulgelände fest“. Bereits im Oktober 2010 war Rebkong Mittelpunkt von Schülerprotesten gegen die Abschaffung von Tibetisch und die Einführung von Chinesisch als Unterrichtssprache gewesen.

Die Selbstverbrennung am Mittwoch ist die achtundzwanzigste, seit die Welle dieser feurigen Protestform im Februar 2009 begann. Der 34jährige Mönch Jamyang Palden zündete sich um 10.30 Uhr Ortzeit auf dem Dölma-Platz vor der Versammlungshalle des Klosters Rongwo Gonchen in Rebkong an.

„Zum Zeitpunkt der Selbstverbrennung waren dort nur wenige Leute unterwegs. Alle Mönche waren drinnen und rezitierten ihre Gebete“, teilte ein im Exil lebender Tibeter mit Kontakten zu der Gegend mit.

Die chinesische Polizei und mehrere Tibeter brachten den Mönch in ein Krankenhaus, doch als seine Mitmönche von dem Geschehen erfuhren, holten sie ihn ins Kloster zurück, weil sie befürchteten, daß er im Krankenhaus festgenommen würde.

Bei früheren Selbstverbrennungen drosch das chinesische Sicherheitspersonal nämlich auf die noch brennenden Tibeter ein. Man hörte daß einige, die überlebten, im Krankenhaus vom Personal geschlagen und beschimpft wurden, und daß ihnen sogar Gliedmaßen amputiert wurden.

Hunderte von Mönchen versammelten sich vor dem Rongpo Kloster

Später strömten Hunderte von Mönchen und anderen Tibetern zusammen, um für den Mönch zu beten und gegen Chinas Herrschaft zu protestieren. Chinesische Sicherheitskräfte umstellten das Kloster und versuchten die Menge zu zerstreuen, doch sie bewegte sich nicht.

„Etwa um 11 oder 12 Uhr versammelten sich ortsansässige Tibeter auf dem Platz vor dem Kloster und riefen Parolen. Sie sprachen Gebete für den Dalai Lama und wichen nicht von der Stelle“. „Die Polizei verbat ihnen, Gebete zu rezitieren, aber die Menge hörte nicht auf. Die Lage ist angespannt“.

Trotz des massiven Einsatzes von Sicherheitskräften fanden eine Videosequenz dieses Massenprotestes und Bilder ihren Weg nach draußen, die zeigen wie Tibeter am Ort der Selbstverbrennung beten und dann die Rückkehr des Dalai Lama fordern. Diese zuerst über Facebook unter Tibetern zirkulierenden Bilder kann man auf der Website von Voice of America abrufen:

Ein Foto des Mönches Jamyang Palden und viele weitere Bilder der Menschenmenge auf dem Platz vor dem Kloster Rongpo gibt es auf der Blog-Seite von Tsering Woeser