Vier tibetische Mönche im Zusammenhang mit der Selbstverbrennung von Sangay Gyatso festgenommen
Die chinesischen Behörden nahmen vier Mönche eines Klosters im Bezirk Tsoe (chin. Hezuo) der Provinz Gansu fest, wo es kürzlich zu einer Selbstverbrennung als friedlicher Protest gegen die chinesische Herrschaft gekommen war.
Am 16. Oktober wurden drei Mönche aus dem Kloster Dokar abgeführt, das unter scharfer Kontrolle steht, seit sich der 27jährige Sangay Gyatso am 6. Oktober auf dessen Gelände verbrannt hatte.
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Sicherheitskräfte vor dem Kloster Tsoe
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„Heute kam plötzlich ein Riesenaufgebaut an bewaffneter Polizei im Kloster an und nahm Jigme Gyatso, den Schatzmeister, Kalsang Gyatso, den Buchhalter, und noch einen Mönch namens Kunchok Gyatso fest“, verlautet aus einer Quelle in Tibet. „Sie wurden aus ihren Zimmern im Kloster mitgenommen“.
Auch ein vierter Mönch, Tashi Gyatso, ist vor wenigen Tagen festgenommen worden. Die vier „sind verhaftet worden, weil sie sich des verbrannten Leibes von Sangay Gyatso angenommen und Fotos davon gemacht haben“.
„Nach dem Tod von Sangay Gyatso kam ein riesiges Kontingent chinesischer paramilitärischer Kräfte in der Gegend zum Einsatz und unterstellte das Kloster einer strengen Überwachung. Die Polizei kam und vernahm einen Mönch nach dem anderen“.
Auf seinen Tod hin kamen chinesische Offizielle zu seiner Frau Dorjee Kyi und drängten sie, ein Dokument zu unterschreiben, daß ihr Mann sich wegen eines Familienzwistes das Leben genommen habe und nicht aus Protest gegen die chinesische Regierung.
„Sie boten ihr eine Million Yuan (159.885 US$) an, wenn sie zustimmen würde, doch sie lehnte das Ansinnen ab“. Die Familie sagte, daß alle dank der Anstrengungen von Sangay Gyatso überlebten und er ein ehrbarer Mann und ein liebevoller Gatte und Vater gewesen sei“.
Am Vorabend seiner Tat speiste Sangay Gyatso mit seiner Frau zu Abend und unterhielt sich bis spät in die Nacht über die Familie mit ihr. „Seine Frau sagte, sie seien sehr gut miteinander ausgekommen und es habe überhaupt keinen Streit gegeben. Sie hätte niemals gedacht, daß ihr Mann auf diese Weise seinem Leben ein Ende setzen würde“.
Am nächsten Morgen bat Sangay Gyatso seine Frau, ihm eine Chuba, ein traditionelles tibetisches Kleidungsstück, zu holen, und dann verließ er das Haus mit einem leeren Kanister in der Hand. Er sagte, er müsse einem Freund helfen, dessen Auto kaputt gegangen sei.
„Und dann zündete er sich um die Mittagszeit am 6. Oktober in der Nähe des Stupa im Kloster Dokar an, um gegen die chinesische Politik in Tibet zu protestieren“, fuhr die Quelle fort.
Sangay Gyatsos Tod folgte eine Woche später ein weiterer tödlicher Feuerprotest in demselben Landkreis: Der 54jährige Tamdin Dorje, der Großvater eines verehrten reinkarnierten tibetischen Lamas, verbrannte sich auf dem Gelände des Klosters von Tsoe.
„Ungeheuer viel Polizei besetzte inzwischen die umliegenden Hügel und verfolgte das Einäscherungsritual mit starken Feldstechern“.
Trotz diverser Appelle tibetischer Gruppen im Exil, diese Feuerproteste einzustellen, haben sich nun schon fünfundfünfzig Tibeter aus Protest gegen die chinesische Herrschaft und immer mit dem Ruf nach der Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil selbst verbrannt.
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