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Tibeter erliegt nach Sprengstoffanschlag seinen Verletzungen - Geschäftsmann aus Nangchen festgenommen - Katastrophale Lage in den Klöstern in Driru
Ein Tibeter verübte einen Anschlag auf ein neu erbautes Regierungsgebäude im Dorf Rekpa, Bezirk Derge, TAP Kardze, Provinz Sichuan, in dem der staatliche Nachrichtendienst zur Beobachtung der Einheimischen untergebracht war, berichteten Quellen am Dienstag.
Der Mann, der als der 32jährige Tashi genannt wurde, trug durch die Explosion so schwere Kopfverletzungen davon, daß er sofort starb. „Er starb bei der Explosion. Wie groß der Schaden an dem Gebäude ist, ist nicht klar“, sagte ein in Indien lebender Freund Tashis RFA.
Es handelte sich um ein neu errichtetes Regierungsgebäude, in dem Beamte arbeiteten, um die Bewohner der Dörfer Rekpa und Wapa zu überwachen. Das mißfiel den Ortsansässigen außerordentlich. „Doch die Behörden fuhren mit dem Bau fort, ohne sich um die Bedenken der Bevölkerung zu kümmern“, sagte Ngawang Sangpo, ein Tibeter mit Kontakten zu der Gegend.
In der Provinz Sichuan gab es die meisten Fälle von Selbstverbrennungen und Protesten gegen die chinesische Regierung, mit der Folge, daß die Polizei nun immer gewalttätiger vorgeht und Hunderte von Tibetern festnahm. Vergangenen Monat schoß die Polizei in mindestens drei Bezirken der Provinzen Sichuan und Qinghai auf Demonstranten, wobei mindestens sechs von ihnen getötet und Dutzende schwer verletzt wurden. 23 Tibeter setzten sich seit Februar 2009 in Brand, um gegen die Politik Chinas in Tibet zu protestieren.
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Protest der Tibeter in Nangchen am 8. Februar |
Die Behörden in Sichuan nahmen auch einen tibetischen Geschäftsmann unter dem Verdacht fest, Anfang des Monats an einer Demonstration beteiligt gewesen zu sein.
Der als Tamdin, 32, identifizierte Mann wurde am 22. Februar am Flugplatz von Chengdu in Gewahrsam genommen, als er gerade aus Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, angekommen war. Tamdin, der im Bezirk Nangchen, TAP Yushul, Provinz Qinghai, als ein angesehener Mann gilt, hatte am 8. Februar an einer Demonstration gegen die chinesische Herrschaft in Nangchen teilgenommen. Sein Verbleib ist unbekannt.
„Weil am Tag der Demonstration noch niemand festgenommen wurde, fahndet die Polizei nun nach vielen jungen Tibetern aus Nangchen. Die Polizei von Chengdu arbeitet mit derjenigen von Xining zusammen, um in den beiden Städten wohnende verdächtige Tibeter festzunehmen.
Bei der Protestaktion am 8. Februar in Nangchen strömten bis zu eintausend in ihre traditionelle Gewänder gekleidete Tibeter zum Bezirksstadion, während die Sicherheitskräfte sie genau beobachteten. Sie rezitierten Gebete und forderten Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama, teilte eine Quelle aus Tibet mit.
„Als die bewaffneten Polizeikräfte näher rückten, riefen die Tibeter Kyi Hi Hi, einen traditionellen Kampfruf“. „Die Soldaten und Polizisten wichen dann zwar etwas zurück, beobachteten aber alles aus einer gewissen Distanz. Es gab keinen Zusammenstoß, und die Demonstranten blieben in dem Stadion“.
Im Bezirk Driru, Präfektur Nagchu, TAR, drohten die Behörden letzte Woche, tibetische Mönche und Nonnen gefangen zu nehmen, die ihre Klöster verlassen hatten, um gegen die ungebührliche Einmischung der Beamten in das monastische Leben zu protestieren. „Die Mönche antworteten, sie würden nur in ihre Klöster zurückkehren, falls die Beamten sich aus diesen zurückzögen“.
Die allgemeine Lage in den Klöstern in Driru ist nun sehr schlecht. „Es gibt keine Mönche mehr, um die Gebete und Rituale für die Verstorbenen durchzuführen und eine große Anzahl chinesischer Kader hat sich in den Klöstern einquartiert, weshalb die Mönche sich gezwungen sahen, diese zu verlassen“.
„Einige tibetische Familien legten die Körper ihrer gerade Verstorbenen vor die Verwaltungsgebäude, um deutlich zu machen, daß sie keine Lamas mehr finden, um die Totenrituale durchzuführen“, fügte Kalsang Gyaltsen, ein Mitglied des tibetischen Exilparlaments hinzu. „Die Regierung schert sich überhaupt nicht um die Bräuche der Tibeter“.
Die Behörden entsandten Kader als „Arbeitsgruppen“ in die Klöster in der Präfektur Nagchu, um die Mönche der patriotischen Umerziehung zu unterziehen. „Seit vergangenen November hat die Regierung der TAR zu diesem Zweck etwa 20.000 Kader in verschiedene Dörfer und Klöster geschickt. Als Ergebnis sind nun viele Klöster geschlossen worden“, sagte Jampel Monlam, der Stellvertretende Direktor des Tibetischen Zentrums für Menschenrechte und Demokratie in Dharamsala.
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Tibeter protestierten am 8. Februar, einem Mittwoch (Bild: Woeser)
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Einer Quelle in Indien zufolge hätten Anfang des Monats Hunderte von Mönchen eine Protestaktion durchgeführt, wobei sie Unabhängigkeit und die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet forderten. Zuerst versammelten sich am 8. Februar zehn Mönche, die früher dem Kloster Pekar in Driru angehörten, auf einem Hügel, um die Totengebete für einen dort gerade gestorbenen Bürger abzuhalten. „Auf ihrem Weg nach Hause machten sie vor dem Gemeindeamt Halt und fingen an, Parolen zu rufen, die Unabhängigkeit Tibets zu fordern, die Rückkehr des Dalai Lama und Religionsfreiheit für die Klöster und das Volk“.
Etwa 700-800 Tibeter schlossen sich den Protestaktionen an. „Sie marschierten gemeinsam und riefen fast eineinhalb Stunden lang friedlich Parolen, ehe sie sich wieder auf den Nachhauseweg machten. Es gab unmittelbar keine Verhaftungen“. Aber am nächsten Tag trafen vier Lastwagen voller Sicherheitspersonal in Driru ein und drohten den dort wohnenden Tibetern, daß sie auf sie schießen würden, falls sie „sich nicht beherrschen“ könnten.
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