9. März 2012
Radio Free Asia, www.rfa.org

Tibeter in Golog erschossen, zwei weitere schwer verwundet

Chinesische Sicherheitskräfte erschossen einen Tibeter und verwundeten zwei andere in der TAP Golog, Provinz Qinghai, als sie versuchten, die Festnahme eines Freundes, der der Beteiligung an einer Protestaktion im Februar verdächtigt wurde, zu verhindern.

Der aus der Gemeinde Kikor, Bezirk Pema, Provinz Qinghai, stammende Choeri wurde von der Bezirkspolizei auf der Stelle getötet, verlautet aus einer dortigen Quelle.

Protestaktion der Mönche in Tridu am 8. Februar (Yushul)

„Tobwang, ein anderer Tibeter aus derselben Gemeinde, war nach der Teilnahme an einer Protestversammlung während des chinesischen Neujahrfestes in die Berge geflohen, wo er sich versteckt hielt“. „Als die Polizei ihm dort nachstellte, versuchte Choeri seinen Freund zu schützen, wurde aber dabei erschossen. Tobwang nahmen sie fest“.

Zwei weitere Personen, Karkho und Jampel Lodroe, erlitten Schußverletzungen. „Die Angehörigen haben für Choeri die letzten Riten durchgeführt, aber über den Verbleib und den Zustand von Tobwang und der beiden Verletzten ist nichts bekannt“.

Ein anderer im Exil lebender Tibeter bestätigte den Vorfall und sagte, er stünde wohl im Zusammenhang mit einer Demonstration am 25. Januar, als die Tibeter zu den Verwaltungsgebäuden marschierten und dort die chinesische Flagge heruntergeholt hatten.

„Die Polizei versuchte die Teilnehmer festzunehmen, weil sie die chinesische Nationalflagge heruntergerissen hatten, doch sie flohen in die Berge“. „Am 6. März wollte die Polizei die Tibeter festnehmen, die sich aus dem Staub gemacht hatten, und bei dem folgenden Zusammenstoß schossen sie den 28jährigen Choeri nieder und töteten ihn“.

3. März 2012

Department of Information and International Relations, www.tibet.net

Tibeter wegen Auflehnung gegen den ungezügelten Bergbau zu Haftstrafen verurteilt

Ein chinesisches Gericht verurteilte kürzlich einige Mönche, darunter auch den Abt eines Klosters, weil sie gegen den rücksichtlosen Abbau von Bodenschätzen in der Stadt Tamo protestiert hatten, die sich in dem an Kupfervorkommen reichen Bezirk Shethongmon in der Präfektur Shigatse befindet.

Der Abt des Klosters Lingka, Sangpo, 49, und fünf weitere Mönche, unter ihnen Jamyang Tsering, 38, wurden zu Haftstrafen von 4-5 Jahren verurteilt. Außerdem bekam der Dorfchef eine zweijährige Strafe, weil er am Tag der Protestaktion seine Pflicht vernachlässigt habe.

Protest gegen ein Bergwerk in Namling, Präfektur Shigatse, 2010

Vom 22. November bis zum 18. Dezember 2011 hatten die Einwohner von Tamo, einschließlich der Mönche des Klosters Lingka, fast einen Monat lang protestiert. Sie blockierten den Abbaubetrieb trotz diverser Versuche der Bergwerksgesellschaft und der Lokalverwaltung, sie von dort wegzulocken. Als die Polizei anrückte, um die friedliche Protestaktion zu sprengen, kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung.

Weil die dortige Polizei sich gegenüber den Protestierenden in der Minderheit befand, traf bald eine große Zahl an bewaffneter Polizei ein, um den Widerstand zu beenden. Viele Tibeter wurden schwer geschlagen und festgenommen. Zu diesen zählen auch der kürzlich verurteilte Abt und die fünf Mönche des Klosters Lingka.