Chinesische Behörden bestrafen Mönche eines Klosters in Chamdo wegen ihres „schlechten Benehmens“
Als Strafe für vermeintliche Aktivitäten gegen die chinesischen Vorschriften zwangen die Behörden in der Gemeinde Menda, Bezirk Chamdo, TAR, über 70 Mönche eines Klosters, ihre Robe abzulegen. Einige wurden auch geschlagen, der religiöse Unterricht wurde ausgesetzt und die Studiengruppen aufgelöst, teilte ein Bewohner der Gegend RFA mit.
Im März waren zwei Mönche des Kloster Boeyag in der Gemeinde Menda festgenommen worden, weil sie Gebete für diejenigen, die sich als Zeichen des Protestes selbst verbrannten, organisiert hatten. Seitdem gehen die Behörden besonders scharf gegen dieses Kloster vor.
Selbst acht Monate, nachdem sie in Gewahrsam genommen wurden, weiß man immer noch nicht, wo sich Jamyang Yeshe, der Gesangsmeister des Klosters, und ein Mönch namens Drubgyu befinden.
„Die zwei Mönche wurden beschuldigt, Gebete für die Feueropfer organisiert und eine Langlebenszeremonie für den Dalai Lama abgehalten zu haben“, verlautet aus der Quelle, die anonym bleiben möchte.
„Die Behörden warfen ihnen auch vor, außerhalb des Klosters den Leuten illegal buddhistische Unterweisungen gegeben und das Studium der tibetischen Sprache, das in der Gegend sehr populär geworden ist, übermäßig gefördert zu haben“.
Den Quellen zufolge haben die Behörden dem Kloster Boeyag seit dem 10. März, als bei einem offiziellen Flaggenappell viele Mönche ein „schlechtes Benehmen“ an den Tag legten, heftige Restriktionen auferlegt. „Die Mönche wurden schwer geschlagen“.
Über 70 Mönche dieses Klosters sind nun in den Laienstand befördert worden und dürfen ihre Roben nicht mehr tragen, außerdem darf kein religiöser Unterricht mehr erteilt werden und die Studiengruppen wurden beendet.
„Derzeit dürfen die Äbte und andere Mönche das Klostergelände nicht länger als drei Tage an einem Stück verlassen, was ihnen große Probleme bereitet“. So wurde dem 64jährigen Thoega Rinpoche, einem Lehrer an dem Kloster, der erkrankt war, die Erlaubnis verweigert, das Kloster zu verlassen, um sich in ärztliche Behandlung außerhalb zu begeben. Die Folge war, daß er am 16. August verstarb.
„Sowohl für das Kloster als auch für die tibetischen Haushalte in der Gegend ist es Pflicht, Plakate mit der chinesischen Flagge und den Portraits der chinesischen kommunistischen Staatsmänner aufzuhängen“. „Diese nicht zu besitzen, gilt als ein Verstoß gegen das Gesetz“.
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