30. Mai 2012 |
Radio Free Asia, www.rfa.org
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Tibetischer Mönch appelliert anhand einer Schrift eines verschwundenen Aktivisten und Lehrers an die EUIn seinem Appell zitiert er wiederholt die Schrift des verschwundenen Aktivisten und Lehrers Atsun Tsondru Gyatso.Ein tibetischer Mönch, der in Osttibet lebt, richtete eine Petition an das Europäische Parlament, in der er auf die Welle der feurigen Proteste gegen die chinesische Herrschaft zu sprechen kommt und Europa um Hilfe für die Wiederherstellung der Freiheit in Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama in sein Heimatland anfleht. Das 21 Seite lange Dokument, das RFA in Kopie zuging, zitiert ausgiebig aus dem unveröffentlichten Buch „Die Schwarzen Annalen“, das von einem tibetischen Mönch und Schullehrer verfaßt wurde. Der Autor Atsun Tsondru Gyatso wurde vor etwa einem Jahr in Gewahrsam genommen und ist seitdem verschwunden. Die Petition, die erscheint, als sei sie im Namen Gyatsos verfaßt worden, trägt das Datum 18. Mai. Sie wurde anonym aus der TAP Yushul in der Provinz Qinghai abgesandt und durchlief mehrere Hände, ehe sie in der Schweiz eintraf. Nun soll sie den Amtsträgern der EU unterbreitet werden. Nach einführenden Dankesworten an die Organisatoren der Kundgebung der europäischen Tibet-Unterstützungsgruppen in Wien am 26. Mai bringt der Autor seine Kritik an der Politik Pekings in Tibet vor. Der Hauptzweck Chinas für den Bau von Eisenbahnlinien und Fernstraßen in der Region, so sagt der Verfasser, sei die Plünderung von Tibets kulturellem Erbe, seiner „Kunst und Handwerkskunst“, sowie seiner Naturschätze, wie Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Bauholz. Staatliche Einschränkungen für den Gebrauch der tibetischen Sprache zugunsten der chinesischen Sprache haben ebenfalls Tibets nationale Identität untergraben. „Der Sinn dieser Politik ist in erster Linie die Assimilierung der nationalen Minderheiten in die Mehrheit der han-chinesischen Rasse. Aber das widerspricht völlig der chinesischen Verfassung“. Die Petition erwähnt auch die chinesischen „Folterungen und Tötungen hoch gelehrter tibetischer Lamas, die sich Chinas enttäuschender Politik widersetzten“. Bezüglich der neuesten Welle der Selbstverbrennungsproteste, inzwischen 38 an der Zahl, die eine Kritik an der chinesischen Herrschaft darstellen, bemerkt das Papier: „Viele Tibeter haben die Verantwortung auf sich genommen und ihr Leben für die gerechte Sache Tibets geopfert“. Europäische Parlamentarier haben schon häufig ihre Besorgnis um Tibet geäußert, sie gaben zahlreiche unterstützende Erklärungen heraus und organisierten kürzlich eine Konferenz unter dem Motto „Tibet in Flammen“, um die feurigen Proteste ins Bewußtsein der Öffentlichkeit zu rücken. Und am 1. Mai haben mehr als 50 Parlamentarier aus Asien. Europa, Afrika, Ozeanien und den amerikanischen Staaten bei einem Treffen in Ottawa, Kanada, ihrer Beunruhigung über die ständigen schweren Menschenrechtsverletzungen in Tibet Ausdruck verliehen. Atsun Tsondru Gyatso, der Autor des 500 Seiten umfassenden und noch unveröffentlichten Werkes „Schwarze Annalen“ verschwand im Januar 2011, nachdem er von den chinesischen Behörden Ende 2010 zu einer Vernehmung einbestellt worden war. Er war schon davor im August 2008 in Lhasa festgenommenen worden, als er von einer Pilgerfahrt zurückkehrte; er wurde mehrere Monate lang festgehalten und gefoltert, ehe er in seine Heimat in der Provinz Gansu, wo er eine Schule für tibetische Waisen gründete, zurückkehren konnte. Die chinesischen Behörden schlossen die Schule, die das Erlernen der tibetischen Sprache förderte Anfang Mai dieses Jahres und nahmen den Schulleiter und seinen Stellvertreter fest. Die Waisenkinder schickten sie zu ihren Verwandten oder auf staatliche Schulen (1). (1) 15. Mai 2012 „Tibetische Waisen-Schule in Amdo Luchu geschlossen“ |
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