Den Behörden ein Dorn im Auge: Tibeter in Kham und Amdo
Den Bewohnern der tibetischen Siedlungsgebiete in Osttibet wurden schwere Reisebeschränkungen auferlegt.
Die chinesischen Behörden machen es den tibetischen Bewohnern der Provinzen Qinghai und Sichuan nahezu unmöglich, nach Zentraltibet zu reisen, weil sie verhindern wollen, daß die Proteste gegen die chinesische Herrschaft dorthin übergreifen.
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Tibetkarte der Central Tibetan Administration
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„Die chinesischen Behörden und die Polizei gehen mit Tibetern aus Amdo sehr streng um. Die Leute in Amdo sind ihnen ein Dorn im Auge“, sagte ein Tibeter aus Golog.
Amdo, eine historisch von Tibetern bewohnte Region, wurde der Provinz Qinghai und teilweise auch Sichuan einverleibt.
Der Polizei und den Sicherheitskräften geht es vor allem darum, das Reisen aus Amdo in die tibetische Hauptstadt Lhasa zu unterbinden, wo sich im Mai zwei Tibeter aus der Präfektur Ngaba im Zentrum der schwer bewachten Stadt selbst verbrannt hatten.
Auf den feurigen Protest folgten massive Polizeiaktionen in Lhasa, bei denen Hunderte aus der Stadt ausgewiesen und an ihre Herkunftsorte in Amdo und Kham zurückgeschickt wurden.
„Den Tibetern, die nach Lhasa reisen möchten, sind nun einschneidende Restriktionen auferlegt worden. Wenn beispielsweise jemand aus Golog nach Lhasa reisen möchte, muß er oder sie eine behördlich ausgestellte Aufenthaltsgenehmigung vorweisen und dann bei den Bezirks- und Provinz-Behörden eine Reisegenehmigung beantragen“, fuhr er fort.
„Wenn der Antragsteller unbelastet und ohne politische Vergangenheit ist, kann die Reise innerhalb von zwei Wochen genehmigt werden“. „Für Mönche sind die Einschränkungen noch strenger, denn zusätzlich zu der Aufenthaltsgestattung müssen sie noch ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen“.
Gegenüber jungen Tibetern sei die chinesische Polizei in Amdo ganz besonders hart. „Wenn sie drei oder vier tibetische Jugendliche mit gefärbten Haaren zusammenstehen sehen, dann halten sie sie an und vernehmen sie oder bedrängen sie auf andere Weise“.
„So haben wir keine Bewegungs- und Reisefreiheit, vielerlei Restriktionen wurden uns auferlegt“, schloß er.
Am 1. September griffen Hunderte von schwer bewaffneten chinesischen Sicherheitskräften ein tibetisches Kloster in Qinghai an und führten vier Mönche ab, auf die sie es abgesehen hatten. Außerdem nahmen sie einen fünften Mönch fest, weil er den Polizeiangriff fotografiert hatte.
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